Mayer will Einführung der Kronzeugenregelung prüfen

Mayer will Einführung der Kronzeugenregelung prüfen
Berlin (SID) - Stephan Mayer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium (BMI), hat sich offen für die Einführung einer Kronzeugenregelung im Rahmen des Anti-Doping-Gesetzes gezeigt. Nach dem Doping-Skandal um den Erfurter Arzt Mark S. mit bislang neun geständigen Athleten wurde der Ruf nach der Ergänzung zuletzt immer lauter.
"Der Hinweis der Ermittler, dass wir das an sich bewährte Anti-Doping-Gesetz um eine spezielle Kronzeugenregelung für Sportler ergänzen sollten, ist sehr ernst zu nehmen", sagte der CDU-Politiker der FAZ: "Deshalb setze ich mich für eine intensive Prüfung ein, ob nicht zeitnah das Anti-Doping-Gesetz um diese spezifische Regelung erweitert wird."
Mayer sieht keinen Grund, unbedingt bis Ende nächsten Jahres warten zu müssen. "Die Evaluierung des Anti-Doping-Gesetzes soll bis Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Wenn sich aber alle Beteiligten einig werden, könnte das Anti-Doping-Gesetz durchaus vorzeitig um eine Kronzeugenregelung erweitert werden."
Beim Blutdoping-Skandal während der Nordischen Ski-WM in Seefeld im Februar waren nach Einschätzung der Ermittler die Aussagen von Kronzeuge Johannes Dürr entscheidend. Dank der Hinweise des österreichischen Langläufers fanden die Ermittler die Spur zu dem Erfurter Arzt Mark S., mit dessen Hilfe seit 2011 21 Athleten aus acht Nationen Blutdoping vorgenommen haben sollen.