Nach Trump-Erlass: Isländischer Sportler darf doch in USA einreisen

Nach Trump-Erlass: Isländischer Sportler darf doch in USA einreisen
Las Vegas (SID) - Das von US-Präsident Donald Trump verhängte äußerst umstrittene Einreiseverbot hat nun auch direkte Auswirkungen auf den Sport. "Ich war auf dem Weg zu den US Open, um dort für Island zu starten. Trotz meines isländischen Passes wurde ich abgewiesen, weil ich im Iran geboren bin", schrieb der isländische Taekwondo-Kämpfer Meisam Rafiei bei Facebook.
Der US-Verband konnte inzwischen in Zusammenarbeit mit dem olympischen Komitee der USA (USOC) und den zuständigen staatlichen Stellen eine Lösung erzielen, die dem Weltranglisten-59. und ehemaligen Junioren-Weltmeisters die Einreise ermöglicht. "Wir sind froh, diese Situation erfolgreich gelöst zu haben und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Regierung, um sicherzustellen, dass Athleten aus der ganzen Welt frei sind, in den USA an Wettkämpfen teilzunehmen", sagte USOC-Sprecher Patrick Sandusky.
Trump hatte in der vergangenen Woche verfügt, dass Bürger aus Iran, Sudan, Syrien, Libyen, Somalia, Jemen und Irak in den nächsten 90 Tagen nicht mehr in die USA einreisen dürfen. Flüchtlingen weltweit wurde die Einreise für 120 Tage untersagt, syrischen Flüchtlingen sogar auf unbestimmte Zeit.
Die Konfusion ist allerdings groß. Erst am Montag hatte das britische Außenministerium erklärt, der Erlass gelte nur für Personen, die direkt aus den betreffenden Ländern in die USA reisen wollen. Zuvor hatte das britische Lauf-Idol Mo Farah den Erlass harsch kritisiert und Sorgen geäußert, aus seinem Trainingslager in Äthiopien nicht mehr in seine Wahlheimat zurückkehren zu können. Farah, Olympiasieger über 5000 und 10.000 m von London und Rio de Janeiro, hat somalische Wurzeln - seit sechs Jahren lebt und trainiert er in Portland/Oregon.