Nach WADA-Entscheidung: Freitag regt politische Allianz gegen IOC und Verbände an

Nach WADA-Entscheidung: Freitag regt politische Allianz gegen IOC und Verbände an
Berlin (SID) - Dagmar Freitag, die Sportausschussvorsitzende im Deutschen Bundestag, regt nach der umstrittenen Wiederaufnahme Russlands durch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eine politische Allianz gegen das Establishment im internationalen Sport an. "Da das IOC aus meiner Sicht als Korrektiv zu solchen Entscheidungen ein Totalausfall ist, stellt sich aber zumindest die Frage, ob die Regierungen hier nicht ihre Möglichkeiten besser nutzen sollten", sagte Freitag dem SID.
Ein Zeichen könne laut der SPD-Politikerin die Unterstützung der Kandidatur der Norwegerin Linda Helleland als Nachfolgerin von Craig Reedie sein, "dessen Amtszeit als WADA-Präsident sich glücklicherweise endlich ihrem Ende nähert". Klar sei laut Freitag, dass man das "Feld nicht dem IOC überlassen" dürfe. Der vom deutschen Wirtschaftsanwalt Thomas Bach geführte Dachverband des weltweiten Sports stehe laut Freitag mit der sogenannten International Testing Agency (ITA) "schon in den Startlöchern", die WADA zu ersetzen.
Die WADA, zu gleichen Teilen finanziert von IOC und den Staaten, werfe "deutlich mehr Fragen auf", als sie Antworten gebe. "Auch Deutschland beteiligt sich jedes Jahr mit einer nicht unerheblichen Summe an der Finanzierung der WADA. Leider sehe ich im Moment noch keine Alternative dazu, da der Kampf gegen Doping ohne einen koordinierenden internationalen Überbau nicht möglich ist", sagte Freitag.