Nervenstark mit 17 Jahren: Lebrun greift nach einer Medaille

Der Tischtennis-Teenager aus Frankreich ist nicht zu stoppen. Nach seinem Sieg über Dimitrij Ovtcharov zieht er umjubelt ins Halbfinale ein.
Der Hype um Tischtennis-Teenager Felix Lebrun hält an, jetzt greift das "Wunderkind" sogar nach einer olympischen Medaille. Nach seinem Siebensatzsieg über Dimitrij Ovtcharov gewann der 17-Jährige auch das Viertelfinale gegen Lin Yun-Ju (22) aus Taiwan mit 4:3. Seine französischen Landsleute feierten ihn in der Messehalle von Paris erneut bei jedem Punkt frenetisch, die Kulisse war ohrenbetäubend.
Im Halbfinale am Freitag trifft Lebrun auf den letzten im Turnier verbliebenen Chinesen, Tokio-Olympiasieger Fan Zhendong. Im zweiten Halbfinale steht der Brasilianer Hugo Calderano, der es mit dem Schweden Truls Möregardh zu tun bekommt.
Lebrun hat nun zwei Chancen auf eine Medaille, verliert er in der Vorschlussrunde, geht es um Bronze. Aber auch Gold ist dem Ausnahmetalent mit der Penholder-Schlägerhaltung und der Brille zuzutrauen. In der Weltrangliste liegt Lebrun auf Platz fünf, den Druck bei seinen Heimspielen scheint er kaum zu spüren, sein Highspeed-Tischtennis beeindruckt Fans und Gegner.
Den Sieg über Ovtcharov hatte auf der Tribüne Fußballikone Zinedine Zidane verfolgt. Die Daumen drückt ihm auch sein drei Jahre älterer Bruder, der ebenfalls zur Weltspitze gehört, in Paris aber gegen Calderano ausschied. Gemeinsam spielen sie auch im Teamwettbewerb, zunächst soll Felix aber die zweite französische Einzelmedaille nach Jean-Philippe Gatien (1992/Silber) holen.