Pound attackiert WADA-Kritiker - Züge eines "Lynchmobs"

Pound attackiert WADA-Kritiker - Züge eines "Lynchmobs"
Montréal (SID) - Gründungspräsident Richard Pound hat gegen die Kritiker der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mächtig ausgeteilt. Die Reaktionen nach dem abgelaufenen Ultimatum an Russland trügen "Züge eines Lynchmobs" schrieb der 76-Jährige in einem Beitrag für den Branchendienst insidethegames.com.
Die WADA hatte im September nach einer umstrittenen Entscheidung die suspendierte russische Anti-Doping-Agentur RUSADA wiederaufgenommen. Bedingung dafür war, dass Russland der WADA bis zum 31. Dezember 2018 Zugang zum Moskauer Kontrolllabor und dem sogenannten Laboratory Information Management Systems (LIMS) gewährt. Dies ist bisher allerdings nicht geschehen.
Unter anderem hatten sich nach dem Ablauf der Frist Sportler und ein Zusammenschluss von 16 nationalen Anti-Doping-Agenturen, darunter auch die deutsche NADA, für eine erneute Suspendierung der RUSADA ausgesprochen. Am 14. und 15. Januar soll das zuständige Gremium der WADA über mögliche Konsequenzen beraten.
"Dieser Prozess ist der Anti-Doping-Gemeinschaft lange bekannt. Es ist beunruhigend, wenn Organisationen fordern, dass dieser Prozess komplett ignoriert wird, und andere aufstacheln, die gleiche Sichtweise einzunehmen", sagte Pound, der von 1999 bis 2007 die WADA führte: "Ich komme aus einem Land - Kanada - das eine große Tradition hat, Rechtsstaatlichkeit zu respektieren. Das ist der Gegenentwurf zur Herrschaft des Pöbels. Viele Reaktionen auf Russlands Versäumnis tragen Züge eines Lynchmobs."