RUSADA-Wiederaufnahme: Freitag "empört" über WADA

Doping: Breiter Katalog an Gegenmitteln notwendig
Köln (SID) - Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Bundestag-Sportausschusses, hat die sich abzeichnende Wiederaufnahme Russlands in die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) heftig kritisiert. "Persönlich bin ich empört über dieses Vorgehen der WADA, die offensichtlich Russland eine Art Angebot gemacht hat, um die Bedingungen für die Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur aufzuweichen", sagte die SPD-Politikerin dem SID.
Die WADA knicke vor den Kräften im Sport ein, "die hinter den Kulissen diesen Schritt zielgerichtet vorbereitet haben", ergänzte Freitag: "Nicht zum ersten Mal habe ich große Zweifel an dem Willen der Spitze der WADA, ausschließlich zum Wohle der sauberen Athleten und Athletinnen zu agieren."
Die WADA hatte am Freitag überraschend mitgeteilt, dass das Compliance Review Committee (CRC) empfohlen habe, die RUSADA nach drei Jahren wieder aufzunehmen. Vorausgegangen war ein Schreiben der WADA-Führung an den russischen Sportminister Pawel Kolobkow, in dem Russland Zugeständnisse gemacht worden waren. Das WADA-Board will am Donnerstag bei einem Treffen auf den Seychellen eine Entscheidung in der Russland-Frage treffen.