Russische Anti-Doping-Agentur entlässt alle Kontrolleure

Mangelnde Unterstützung: RUSADA-Chef Ganus kritisiert Putin
Moskau (SID) - "Die Agentur hat eine ernsthafte, tiefe und vollständige Transformation hinter sich. Dazu gehört, dass 90 Prozent der Mitarbeiter ausgetauscht und alle Kontrolleure gefeuert wurden", sagte RUSADA-Chef Jury Ganus am Dienstag.
Die RUSADA war erst im vergangenen September von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA wieder aufgenommen worden. Zuvor war sie wegen des russischen Dopingskandals seit November 2015 suspendiert gewesen.
Die WADA prüft derzeit die Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor, die sie Anfang des Jahres erhalten hatte. In dem Datensatz enthalten sind alle Doping-Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015. In diesem Zeitraum sollen im Moskauer Labor systematisch positive Tests vertuscht worden sein. Die Herausgabe der Daten war eine Voraussetzung für die Wiederaufnahme der RUSADA gewesen.
Ein Expertenteam der WADA hatte die Daten erst im zweiten Anlauf im Januar erhalten. Kurz vor Weihnachten hatten die Wissenschaftler das Kontrolllabor noch mit leeren Händen verlassen müssen, da die technische Ausrüstung nicht nach russischem Recht zertifiziert gewesen war.