Russland: Erstes Strafverfahren unter neuem Anti-Doping-Gesetz

Russland: Erstes Strafverfahren unter neuem Anti-Doping-Gesetz
Moskau (SID) - Nach der Einführung des neuen Anti-Doping-Gesetzes kommt es in Russland zur ersten Strafverfolgung. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die russische Anti-Doping-Agentur Rusada berichtete, hat das Innenministerium nach Analyse der im ersten Halbjahr 2017 genommenen Proben das erste Verfahren auf Grundlage des neuen Gesetzes eingeleitet. Die Probe wurde in der autonomen Republik Tschuwaschien genommen, die Namen des Athleten sowie des vermutlich beteiligten medizinischen Mitarbeiters wurden nicht veröffentlicht.
Vor zwei Monaten hatte Vize-Premierminister Witali Mutko angekündigt, dass das Gesetz zur strafrechtlichen Verfolgung von Dopingmissbrauch aktiv sei und jederzeit angewendet werden könne. Im November 2016 hatte Staatspräsident Wladimir Putin das neue Anti-Doping-Gesetz seines Landes unterschrieben. Darin sind Haftstrafen bis zu einem Jahr für Trainer und Ärzte vorgesehen, die Athleten zur Einnahme von verbotenen Substanzen verleiten oder zwingen.
Das Gesetz ist Bestandteil der Bemühungen Russlands, sich ein neues, sauberes Image im Kampf gegen Doping zu geben. Hinweise auf Staatsdoping im Riesenreich hatten dazu geführt, dass unter anderem die Leichtathleten und die paralympischen Athleten des Landes von den Olympischen Spielen beziehungsweise den Paralympics im vergangenen Sommer in Rio de Janeiro ausgeschlossen worden waren.