"Schutz vor Ausbeutung": Tischtennis-Profis gründen Verband

Auch prominente Deutsche unterstützen die Initiative.
Die neue Spielervereinigung UTTP soll künftig die Interessen von Tischtennis-Profis gegenüber den internationalen Verbänden und vor allem den Organisatoren der internationalen Turnierserie WTT vertreten. Ihre Gründung gab UTTP (United Table Tennis Players) in den Sozialen Netzwerken bekannt. Als wichtigste Ziele nannte UTTP dabei den "Schutz vor Missbrauch und Ausbeutung" oder auch "Fairness bei Preisgeldverteilung und Arbeitsbedingungen".
Der Vorstoß der Profis dürfte mit dem aufsehenerregenden Rückzug chinesischer Topstars wie Olympiasieger und Weltmeister Fan Zhendong im Winter wegen des harten Sanktionsregimes auf der WTT-Tour in Zusammenhang stehen. Für weiter schwierige Verhältnisse auf der WTT-Tour trotz zwischenzeitlicher Zugeständnisse der mächtigen Turnierveranstalter sprach bei der UTTP-Mitteilung auch der ausdrückliche Verzicht auf die namentliche Nennung aller Mitglieder: "Wir hoffen, dies in naher Zukunft tun zu können, und dass unsere Mitglieder keinen Sanktionen befürchten müssen."
Laut UTTP gehören ein Dutzend Aktive unter den 22 Gründungsmitgliedern von allen fünf Kontinenten zu den Top 20 der Weltranglisten. Angeführt vom Weltranglistenachten Patrick Franziska (Saarbrücken) signalisierten auch mehrere deutsche Nationalspieler durch die Verbreitung der UTTP-Mitteilung bereits Unterstützung. Ob auch Asse des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) zu den UTTP-Mitgliedern zählen, blieb offen.
WTT, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Weltverbandes, bemüht sich seit mehreren Jahren durch strenge Vorschriften um eine breite Vormachtstellung im internationalen Tischtennis. Nach Fans demonstrativem Ausstieg lockerten die WTT-Manager die mit Strafandrohungen verbunden gewesene Verpflichtung von Topspielern zur Teilnahme an allen Turnieren der wichtigsten Kategorien und erhöhten die Gesamtsumme an Preisgeldern bei allen WTT-Events.