Schwimm-WM: Märtens als Vorlaufzweiter ins 400-m-Finale

Der Olympiasieger hat in seinem ersten Rennen bei der WM in Singapur keinerlei Probleme.
Olympiasieger Lukas Märtens hat bei der Schwimm-WM in Singapur souverän das Finale über 400 m Freistil erreicht. Der Weltrekordler aus Magdeburg schlug als Vorlaufzweiter in 3:43,81 Minuten an. Der 23-Jährige will sich nach einer Silber- und zwei Bronzemedaillen erstmals zum Weltmeister krönen.
"Das war recht kontrolliert, ich habe es einfach rutschen lassen, ohne zu viele Körner zu verpulvern", sagte Märtens, "ich muss an der ein oder anderen Wende auf jeden Fall noch nachlegen." Das Becken fühle sich schneller als in Paris an, "ich bin optimistisch, dass es noch schneller geht."
Der Freiwasser-Olympiazweite Oliver Klemet, der vor der Insel Sentosa mit dem Team bereits Gold gewonnen hat, zog als Siebter in 3:45,72 in den Endlauf am Abend (13.00 Uhr MESZ) ein. Schnellster war der Australier Sam Short.
Märtens hatte nach seinem historischen Olympiasieg vor genau einem Jahr in Paris - als erster deutscher Beckenschwimmer seit 1988 - im Frühjahr auch den Weltrekord seines Vorbilds Paul Biedermann geknackt. Der neue deutsche Schwimmstar gilt auf seiner Goldstrecke als Favorit, außerdem startet er über 800 m Freistil und 200 m Rücken sowie in der 4x200-m-Freistil- und der Lagenstaffel.
Auch Titelverteidigerin Angelina Köhler präsentierte sich in ihrem ersten Rennen in Singapur stark. Die Berlinerin erreichte als Vorlaufzweite in 56,49 Sekunden das Halbfinale über 100 m Schmetterling. Schneller war nur die amerikanische Staffel-Olympiasiegerin Gretchen Walsh. Über die halbe Distanz rutschte Luca Armbruster (23,28) als 16. gerade noch in die zweite Runde.
Zweitschnellster im Vorlauf war auch der Olympiafünfte Lucas Matzerath über 100 m Brust, der in 58,75 Sekunden nur eine Hundertstel über seinem deutschen Rekord blieb. Der Paris-Vierte Melvin Imoudu ließ es als Zehnter (59,58) etwas langsamer angehen, zog aber sicher ins Halbfinale ein. Isabel Gose, Olympiadritte über 1500 m Freistil, und WM-Debütantin Maya Werner qualifizierten sich als Siebte (4:05,07) und Achte (4:06,75) für den Endlauf über 400 m Freistil.
Die Staffeln über 4x100 m Freistil schieden dagegen aus. Josha Salchow, Rafael Miroslaw, Kaii Winkler und Armbruster schwammen in 3:12,89 Minuten ebenso auf Rang zehn wie Nina Holt, Nina Jazy, Julianna Bocska und Lise Seidel in 3:38,30.