Stehen oder in Kabine bleiben: Kompromiss im NFL-Hymnenstreit

Stehen oder in Kabine bleiben: Kompromiss im NFL-Hymnenstreit
Atlanta (SID) - In der Debatte über die Haltung von Spielern der US-Football-Profiliga NFL bei der Nationalhymne vor den Spielen haben sich die Besitzer der Teams auf eine neue Regelung geeinigt. Künftig müssen Spieler auf dem Feld bei den Klängen von "The Star-Spangled Banner (Das sternenbesetzte Banner)" aufrecht stehen oder bis zum Ende des Rituals in der Kabine bleiben.
Dies entschieden die Teambesitzer am Mittwoch bei einem Treffen in Atlanta. Vertreter der Spielergewerkschaft waren bei der Versammlung nicht anwesend.
Profis, die die Hymnenzeremonie dennoch durch ihr Verhalten zu politischen Protesten nutzen, drohen damit ab der bevorstehenden Saison Strafen vonseiten ihrer Teams. Zudem wird die NFL in solchen Fällen zusätzliche Sanktionen gegen die Teams der jeweiligen Spieler verhängen. Die Abwesenheit während der Hymnen-Zeremonie bleibt für Spieler und auch deren Klubs folgenlos.
Der Hymnen-Streit war in der vergangenen NFL-Spielzeit eskaliert. Nachdem immer mehr Profis während der Hymne dem Beispiel von Colin Kaepernick (damals San Francisco 49ers) von 2016 gefolgt und aus Protest gegen Rassenungerechtigkeit im Land niedergekniet waren, erhielt die Debatte durch Schimpftiraden und Beleidigungen von US-Präsident Donald Trump gegen die "unpatriotischen" Spieler ("Hurensöhne") zusätzliche Brisanz. In der Frage des Umgangs mit den politischen Statements ihrer Spieler waren die NFL-Teams bis zuletzt gespalten.