Trotz Ovtcharov-Aus: DTTB-Asse mit weiteren EM-Bestmarken

Europe Top 16: WM-Standortbestimmung für Boll und Ovtcharov
Alicante (SID) - Die deutschen Tischtennis-Asse drücken der EM in Alicante trotz der ersten Enttäuschung durch das frühe Achtelfinal-Aus für Weltcupsieger Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) durch neuerliche Medaillengewinne und Bestmarken weiter ihren Stempel auf. Einen Tag nach dem gold-bronzenen "Doppelpack" im Mixed mit dem ersten EM-Titel für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) im Gemischten Doppel seit 1978 haben die Schützlinge der Bundestrainer Jörg Roßkopf und Jie Schöpp im Einzel und Doppel schon weitere vier Podestplätze sicher.
Vor dem Viertelfinal-Einzug von EM-Rekordsieger Timo Boll (Düsseldorf/4:2 gegen den Engländer Liam Pitchford) standen durch die Halbfinal-Einzüge der Doppel Patrick Franziska/Jonathan Groth (Saarbrücken), Ruwen Filus/Ricardo Walther (Fulda/Grünwettersbach) und Kristin Lang/Nina Mittelham (Kolbermoor/Berlin) für das deutsche EM-Team bereits mindestens drei weitere Bronzemedaillen fest. Das Viertelfinalduell von Bolls Mannschaftskollegen Franziska und Benedikt Duda (Bergneustadt) garantiert zudem eine weitere Podiumsplatzierung.
Im Herren-Einzel spielt außerdem der Weltranglistenvierte Boll in der Runde der besten Acht ebenfalls noch um eine Medaille. Gleiches gilt bei den Damen für Han Ying (Düsseldorf/Tarnobrzeg), Sabine Winter (Kolbermoor) und Petrissa Solja (Langstadt).
Ovtcharov musste seine Hoffnungen durch ein 2:4 im Duell der Ex-Europameister mit seinem weißrussischen Klubkollegen Wladimir Samsonow begraben. Ebenfalls in der Runde der besten 16 war für Walther und Mittelham Endstation. Als einziges der vier Doppel ließen Winter/Solja im Viertelfinale ihre Chance ungenutzt.
Mit bislang sechs Medaillen (einmal Gold und fünfmal mindestens Bronze) haben die DTTB-Aktiven in Spanien bereits zwei Plaketten mehr als bei der vorherigen EM 2016 in Budapest gesammelt und zugleich schon wenigstens für das drittbeste EM-Ergebnis des DTTB in den Individualwettbewerben in der 60-jährigen Geschichte der Titelkämpfe gesorgt. Die größte EM-Ausbeute von DTTB-Aktiven waren zehn Medaillen beim 1962 vom damaligen Ostblock boykottierten EM-Turnier in Berlin. Die sechs Medaillen bei der EM 2013 in Schwechat holte der DTTB nur in Einzel und Doppel, nachdem der Mixed-Wettbewerb nach 2008 vorübergehend aus dem EM-Programm gestrichen worden war.
Auch in den Einzel-Konkurrenzen imponieren die DTTB-Spieler. Insgesamt sechs Plätze in den Viertelfinals bedeuten das beste Zwischenergebnis für DTTB-Teams bei einer EM seit der gleichen Bilanz 2011 in Danzig. Der Rekord von sieben deutschen Viertelfinalteilnahmen datiert wiederum von 1962.