Vielseitigkeit: Deutschland vor dem Geländeritt Zweiter

Jung mit überragender Leistung in der Dressur - Großbritannien führt
Nach einer überragenden Dressur des dreimaligen Olympiasiegers Michael Jung mit Chipmunk gehen die deutschen Vielseitigkeitsreiter am Sonntag als Zweite der Gesamtwertung ins Gelände und haben die angepeilte Teammedaille damit fest im Blick. In Führung liegt die britische Equipe, hinter Deutschland folgt Neuseeland auf Platz drei. Beste Einzelreiterin in der Dressur war die Britin Laura Collett mit London 52, Jung folgte auf Platz zwei.
"Chipmunk war fantastisch zu reiten", sagte Jung, "er war so bei mir, so kraftvoll, er hat sich groß gemacht und trotzdem so eine Ruhe ausgestrahlt, das war fantastisch." Er wolle auch "überhaupt nicht groß darüber nachdenken, warum es nicht für Platz eins gereicht hat, vielleicht war es ein kleiner Hakler im Rückwärtsrichten, aber ich freue mich einfach über diese tolle Prüfung".
Zum Auftakt hatte Tokio-Olympiasiegerin Julia Krajewski trotz einer kleinen Störung einen guten Start hingelegt. Mit dem zehnjährigen Holsteiner Hengst Nickel kam die 35-Jährige auf 26,90 Minuspunkte und war damit einigermaßen zufrieden. Noch während die Fanfare zum Auftakt der Veranstaltung ertönte, wurde Krajewski auf das Viereck geschickt. "Nickel hat sich wahrscheinlich gedacht, das kommt mir jetzt gerade recht", kommentierte die Junioren-Bundestrainerin die Nervenstärke ihres tierischen Partners.
Als zweiter deutscher Starter untermauerte Christoph Wahler mit Carjatan die deutschen Medaillen-Ambitionen. Er blieb mit 29,40 Minuspunkten ebenfalls unter der 30er-Marke, leistete sich aber einen teuren Fehler im Mittelschritt. "Ich kenne das Pferd so lange, und es kann mal passieren", sagte Wahler: "Manchmal ist er halt fröhlich."
Die Vielseitigkeit wird am Sonntag ab 09.30 Uhr mit dem Geländeritt fortgesetzt, die Entscheidung in der Team- und Einzelwertung fällt am Montag im abschließenden Springen.