WADA-Chef Reedie verteidigt Russland-Politik: "Großer Schritt"

WADA-Chef Reedie verteidigt Russland-Politik: "Großer Schritt"
Lausanne (SID) - Die WADA hatte die Suspendierung gegen die Anti-Doping-Agentur RUSADA unter der Voraussetzung aufgehoben, dass die WADA-Ermittler Zugang zu dem sogenannten Laboratory Information Management Systems (LIMS) aus dem Moskauer Kontrolllabor erhalten.
"Es ist unbestritten, dass der Zugang zu den Labordaten ein großer Schritt vorwärts ist. Nun müssen wir sicherstellen, dass diese Daten komplett und authentisch sind", sagte Reedie auf dem Symposium der Agentur in Lausanne. Wie der WADA-Chef bestätigte, umfassten die Daten ein Volumen von 24 Terabyte, das entspricht etwa 400.000 Stunden Musik.
"Das ist ein riesiges Vorhaben, aber wir machen große Fortschritte", sagte Reedie zur Arbeit der Ermittler. Mit Hilfe der Daten soll herausgefunden werden, ob sich im Zuge des institutionellen Dopings in Russland zwischen 2011 und 2015 weitere Athleten schuldig gemacht haben. Experten rechnen mit bis zu 600 neuen Fällen.
Die WADA hatte für ihre Russland-Politik viel Kritik einstecken müssen, zumal der Zugang zu den Daten nicht wie verabredet zum 31. Dezember 2018 von russischer Seite ermöglicht worden war. Erst am 10. Januar durften die WADA-Experten ihre Arbeit im Moskauer Labor aufnehmen.