WADA-Inspekteure benötigen in Moskau mehr Zeit

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Moskau (SID) - Die Inspekteure der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA benötigen für die Bearbeitung der Daten des Laboratory Information Management Systems (LIMS) im Moskauer Kontrolllabor mehr Zeit als angenommen. Das Team der WADA hatte am Donnerstag mit seiner Arbeit in Moskau begonnen, ursprünglich war mit drei Tagen gerechnet worden.
"Es dauert länger als geplant, das Team hat aber keine besonderen Probleme bei der Arbeit", sagte ein WADA-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die großen Mengen sowie die besondere Komplexität der Daten erfordere eine längere Bearbeitungsphase, hieß es.
Die WADA-Exekutive will sich vom unabhängigen WADA-Kontrollgremium CRC über die Bewertung der Datenfunde unterrichten lassen und am 22. Januar eine Entscheidung über mögliche Sanktionen treffen. An diesem Zeitpunkt hält die WADA bislang noch fest.
"In jeder Phase wurde das CRC über die neuesten Entwicklungen in Moskau auf dem Laufenden gehalten. Es wird seinen Bericht erst dann fertigstellen und senden, wenn das technische Team seine Arbeit abgeschlossen hat", teilte die WADA weiter mit.
Erst in den vergangenen Tagen hatten WADA-Inspekteure im zweiten Anlauf Zugang zu den Daten erhalten. Ursprünglich waren die Freigabe der Datensammlung sowie der Zugang zum Kontrolllabor bis zum 31. Dezember 2018 Bedingung für die umstrittene Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA durch die WADA im vergangenen September gewesen.
Der LIMS-Datensatz ist bei der Aufklärung des russischen Dopingskandals von grundlegender Bedeutung. Darin enthalten sind alle Doping-Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015, in diesem Zeitraum sollen systematisch positive Tests vertuscht worden sein. Mit den Daten sollen individuelle Verfahren gegen russische Athleten möglich sein.