WADA-Präsidentschaft: Hörmann hält Helleland für "vielversprechende Kandidatin"

DOSB und LSB fordern Schutzschirm für Sportvereine
Frankfurt/Main (SID) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann fordert eine grundlegende Reform der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und hält die Norwegerin Linda Helleland für eine "vielversprechende" Präsidentschaftskandidatin. Für die Nachfolge des scheidenden WADA-Chefs Craig Reedie komme nur jemand in Frage, der "den Laden WADA endlich sauber und klar aufräumt", sagte Hörmann beim Neujahrsempfang des Deutschen Olympischen Sportbundes in Frankfurt/Main.
In seiner Rede hatte Hörmann viele Entscheidungen der WADA der vergangenen Monate für "immer schwerer intern zu vermitteln" bezeichnet und eine klare Linie angekündigt: Der DOSB werde sich in der Thematik weiterhin "messerscharf positionieren".
Die vorherrschende Situation in der WADA "schreit" laut Hörmann "nach einer personellen Neuaufstellung an der Spitze". Es müsse jemand die Präsidentschaft übernehmen, "der die WADA auf den Weg bringt, der notwendig ist, um die Glaubwürdigkeit gegenüber Athletinnen und Athleten dauerhaft zu sichern."
Helleland, die bislang einzige offizielle Kandidatin auf die Nachfolge des IOC-Mitglieds Reedie, habe sich in den vergangenen Monaten laut Hörmann "klar und deutlich positioniert, auch sie hält eine Zäsur in der WADA für notwendig".
Die ehemalige norwegische Ministerin für Kinder und Gleichberechtigung, derzeit Vize-Präsidentin der WADA, hatte gegen die weltweit kritisierte Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA gestimmt, war aber überstimmt worden.
Die Wahl zur WADA-Präsidentschaft und damit zur Nachfolge von Craig Reedie (Großbritannien) findet im November auf der Weltkonferenz in Kattowitz/Polen statt. Möglicher Konkurrent von Helleland könnte der sportpolitisch eher konservative polnische Sportminister Witold Banka werden. Das WADA-Exekutivmitglied hat eine Kandidatur in Aussicht gestellt. Der Nachfolger des langjährigen Sportfunktionärs Reedie soll turnusgemäß aus der Politik kommen. Politik und Sport teilen sich die Finanzierung der WADA.