WADA schließt Bearbeitung der Dopingdaten aus Moskauer Labor erfolgreich ab

Doping: WADA entzieht Moskauer Labor erneut die Zulassung
Moskau (SID) - Die Inspekteure der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA haben die Bearbeitung der Daten des Laboratory Information Management Systems (LIMS) im Moskauer Kontrolllabor erfolgreich abgeschlossen. Das teilte die WADA am Donnerstagabend mit. Vor einer Woche hatten WADA-Inspekteure im zweiten Anlauf Zugang zu den Daten erhalten, deren Bearbeitung aufgrund der großen Mengen und der besonderen Komplexität der Daten vier Tage länger dauerte als zunächst eingeplant.
"Das ist ein wichtiger Durchbruch für den sauberen Sport. Es zeigt, dass wir weiterhin echte Fortschritte machen, die ohne die Entscheidung der WADA-Exekutive vom 20. September schlicht nicht passiert wären", sagte WADA-Präsident Craig Reedie. Im vergangenen September hatte die WADA-Exekutive beschlossen, die Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA nach drei Jahren "unter strikten Voraussetzungen" wieder aufzunehmen. Bedingung dafür waren ursprünglich die Freigabe der Datensammlung sowie der Zugang zum Kontrolllabor bis zum 31. Dezember 2018.
Im nächsten Schritt werden die gesammelten Daten aus dem Moskauer Labor nun authentifiziert und überprüft, um sicherzustellen, dass sie vollständig sind und nicht verfälscht wurden.
Die WADA-Exekutive will sich vom unabhängigen WADA-Kontrollgremium CRC über die Bewertung der Datenfunde unterrichten lassen und am 22. Januar eine Entscheidung über mögliche Sanktionen treffen. An diesem Zeitpunkt hält die WADA trotz der Verzögerung bislang noch fest.
Der LIMS-Datensatz ist bei der Aufklärung des russischen Dopingskandals von grundlegender Bedeutung. Darin enthalten sind alle Doping-Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015, in diesem Zeitraum sollen systematisch positive Tests vertuscht worden sein. Mit den Daten sollen individuelle Verfahren gegen russische Athleten möglich sein.