Wasserball: Waspo-Präsident kritisiert Schwimm-Verband scharf

Wasserball: Waspo-Präsident kritisiert Schwimm-Verband scharf
Berlin (SID) - Der DSV sei "führungslos und unfähig, da muss man einen Neuanfang machen, da müssen einfach neue Leute ran", sagte Seidensticker im Deutschlandfunk. Hintergrund der Kritik ist die seiner Meinung nach fehlende Unterstützung seitens des Verbandes für die Ausrichtung des diesjährigen Final-8-Turnier der Champions League durch Waspo.
"Wir haben hier in Deutschland Verbände, die sich um alles kümmern, nur nicht um uns. Die kümmern sich darum, ob die Hotelzimmer gut sind, dass sie selber gut versorgt sind", kritisierte Seidensticker: "Aber der Deutsche Schwimm-Verband hat für uns nicht einen Handschlag gemacht."
So mussten für das Turnier, bei dem Waspo den letzten Platz belegt hatte, unter anderem 2000 Zuschauerplätze zusätzlich in das Stadionbad Hannover installiert werden. Die Kosten in Höhe von 150.000 Euro konnte der Klub mit Sponsoren auffangen. "Das ist der Vorteil: Wenn wir so stiefmütterlich behandelt werden, gibt es genug Leute, die sagen: Das kann so nicht sein! Wir unterstützen Euch", sagte Seidensticker.
Der DSV lobte das gelungene Final-8-Turnier der besten europäischen Wasserballklubs ausdrücklich, distanzierte sich aber von der Kritik. "Herr Seidensticker wettert ja gerne mal gegen Gott und die Welt, mal ist es die Stadt Hannover, mal der Landesverband, mal der Deutsche Schwimm-Verband", sagte DSV-Vizepräsident Wolfgang Hein dem SID: "Mit der Ausrichtung des Turniers hat Hannover dem deutschen Wasserball sehr geholfen. Fakt ist aber auch: Ohne die vertragliche Absicherung durch den DSV wäre es schwer gewesen, das Event zu stemmen."
Der DSV wird seit dem Rücktritt der Verbandschefin Gabi Dörries im Dezember 2018 von den beiden Vizepräsidenten Hein und Uwe Brinkmann vertreten und zusammen mit den Präsidiumsmitgliedern Thomas Kurschilgen (Direktor Leistungssport) und Kai Morgenroth (Vorsitzender der Deutschen Schwimmjugend) geführt. Außerdem wurde eine Findungskommission mit der langjährigen DSV-Präsidentin Christa Thiel an der Spitze ins Leben gerufen, die geeignete Kandidaten für die Besetzung des DSV-Vorstandes suchen soll.