Weiter Widerstand gegen RUSADA-Wiederaufnahme

WADA sagt China Unterstützung während Aussetzung der Dopingkontrollen zu
Köln (SID) - In einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung forderten die Spitzen von 13 namhaften internationalen Anti-Doping-Agenturen, darunter die der deutschen Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), die Verschiebung der für Donnerstag geplanten Entscheidung. Zunächst müsse das Land beweisen, dass es die Kriterien der WADA-Roadmap erfüllt habe.
"Wir, die internationalen Anti-Doping-Agenturen, sind bestürzt über den Kompromiss, der am Freitag von einer Mehrheit des Compliance-Ausschusses der Welt-Anti-Doping-Agentur empfohlen wurde, die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA wieder einzusetzen", hieß es in einem Schreiben der Agenturen.
Die RUSADA war im November 2015 nach der Aufdeckung des staatlich gedeckten Dopingsystems in Russland von der WADA suspendiert worden. Es ist aber davon auszugehen, dass die WADA der Empfehlung des Prüfungsausschusses CRC am Donnerstag folgen wird und die Suspendierung der RUSADA aufhebt.
Unterschrieben wurde die Erklärung von den Anti-Doping-Agenturen aus Australien, Österreich, Kanada, Finnland, Irland, Japan, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Polen, Großbritannien, der USA und Deutschland.
Besonders besorgniserregend sei, dass die russische Regierung für die WADA noch keinen angemessenen Zugang zum Moskauer Labor hergestellt habe. Das war jedoch eine Bedingung, die Russland zu erfüllen habe. Die Agenturen riefen die WADA auf, die Wiederaufnahme der RUSADA nicht zu erwägen, "solange sie nicht alle analytischen Daten des Moskauer Labors erhalten hat", hieß es in dem Schreiben.
Die zweite Bedingung war die Anerkennung des Reports des kanadischen Ermittlers Richard McLarens, der Russland ein institutionelles Doping vorgeworfen hatte. Auch dieser Punkt sei nicht vollkommen erfüllt worden, bemängeln die Anti-Doping-Agenturen.
"Jetzt ist es nicht an der Zeit, dass die WADA ihre Roadmap umdreht. Und es ist nicht an der Zeit, dass die WADA der Mehrheit den Rücken zukehrt, den sauberen Sportlern und Sportfans", stellten die Agenturen klar.
Selbst innerhalb der WADA regt sich Widerstand. Vize-Präsidentin Linda Helleland kündigte am Dienstag in einem Statement an, gegen die Aufhebung der Sanktionen zu stimmen. "Ich registriere Fortschritte, und ich erkenne die Bemühungen der RUSADA an, aber solange der McLaren-Bericht nicht anerkannt wird und die WADA keinen Zugang zu den Laboren hat, werde ich gegen die Wiederaufnahme Russlands stimmen", erklärte die Norwegerin, die WADA-Präsident Craig Reedie im kommenden Jahr beerben möchte.