Neuer trägt Regenbogenbinde auch gegen Ungarn

Herzogenaurach (SID) - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht zu ihren Werten wie Vielfalt und Toleranz. "Es gibt Regeln, dass der Sport nicht instrumentalisiert werden soll. Trotzdem wäre es völlig absurd, wenn wir uns dafür entschuldigen müssten oder wenn es Sanktionen gäbe", sagte Leon Goretzka am Montag über die Regenbogen-Kapitänsbinde von Manuel Neuer.

Neuer wird seine Kapitänsbinde auch beim EM-Gruppenfinale gegen Ungarn tragen, nachdem es am Sonntag kurzzeitig Aufregung deswegen gegeben hatte. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte sich des Falls angenommen, ihre Überprüfung aber nach wenigen Stunden eingestellt. Neuer wurde nicht bestraft. Üblicherweise sind die EM-Kapitäne zum Tragen des UEFA-Modells verpflichtet.

In einem UEFA-Schreiben an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wurde "die Regenbogenbinde als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für 'good cause' bewertet", teilte der Verband mit. Goretzka betonte, es sei "völlig klar", wofür das Zeichen stehe: "Da gibt es keine Argumentationsgrundlage, die dagegen spricht. Wir werden genau so weiter handeln."

DFB-Pressesprecher Jens Grittner hatte vor dem Einlenken des Kontinentalverbandes bereits signalisiert, sich nicht beirren lassen zu wollen. "Der Juni steht auch im Sport im Zeichen von 'Pride', um sich für mehr Vielfalt stark zu machen. Auch in diesem Jahr beteiligt sich der DFB mit verschiedenen Aktionen", sagte er. 

Neuer trägt die Regenbogenbinde im "Pride Month" Juni bereits seit dem EM-Test am 7. Juni gegen Lettland. "Als Zeichen und klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: wir sind bunt!", sagte Grittner.

"Als Fußballwelt kann man aktuell sehr gut erkennen, dass wir Rassismus und Homophobie mit Vielfalt entgegentreten wollen", erläuterte Goretzka: "Ich bin froh darüber und freue mich über jedes Zeichen, das gesetzt wird."