Bundesrechnungshof rief BMI zu Vorsicht bei Sportförderung auf

DOSB gelobt Besserung im Umgang mit Fördergeldern
Berlin (SID) - Der Bundesrechnungshof (BRH) hat das Bundesinnenministerium (BMI) bei der Förderung des deutschen Sports zu einem vorsichtigen Umgang mit den Fördergeldern aufgerufen. Nach Einschätzung der Bundesbehörde sei eine Erhöhung der Fördersumme nur berechtigt, wenn es strukturelle Veränderungen durch die bereits angelaufene Reform zur Spitzensportförderung gebe.
Dies sei für das Jahr 2018 aber nicht zu erkennen. Aufwüchse könnten "allenfalls zu einem geringen Teil mit der Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung begründet werden, da das Konzept noch der Umsetzung bedarf", hieß es in dem Bericht. So seien nach wie vor etwa die Reduzierung der Bundesstützpunkte und die Bündelung der Olympiastützpunkte nicht erreicht.
"Für die Mitglieder des Haushaltsausschusses ist der Bundesrechnungshof eine wichtige Instanz, auf deren Rat wir gerne hören. Das gilt insbesondere auch für die Frage, mit welcher Summe in Zukunft der Spitzensport gefördert werden soll", sagte der SPD-Haushälter Martin Gerster, auch zuständig für den Sporthaushalt im Bundestag, dem SID.
Auch für das Jahr 2019 mahnte der Rechnungshof zur Zurückhaltung. Lediglich für die Wintersportverbände könne eine Erhöhung der Fördermittel beantragt werden, da diese die Ergebnisse ihrer Förderentscheidungen Mitte 2018 vorlegen würden. Für die Sommersportverbände kämen alle Anträge zu früh, weil deren Ergebnisse über die Förderungswürdigkeit ihrer Athleten, die das umstrittene Potenzialanalysesystem PotAS ermittelt, erst Mitte 2020 vorlegen.
Das BMI hatte am Donnerstag bestätigt, dass für den Sportetat 2018 keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung gestellt werden. Derzeit erhält der deutsche Spitzensport rund 170 Millionen Euro jährlich. Ab 2019 soll die Förderung um 30 Millionen Euro pro Jahr steigen.
Der DOSB hatte nach SID-Informationen etwa 60 Millionen Euro mehr für 2018 beantragt, 2019 sollte es 90 Millionen Euro zusätzlich geben. 2020, im Olympia-Jahr, hatte man sogar mit 120 Millionen Euro mehr gerechnet.