Corona-Wahnsinn bei Australiens Curlern: Erst positiv, dann erster Sieg

Erst positiv getestet, dann Geschichte geschrieben: Australiens Curlerin Tahli Gill hat bei Olympia einen wahren Corona-Wahnsinn durchgemacht.
Peking (SID) - Erst positiv getestet und im Isolations-Hotel gelitten, dann Geschichte geschrieben: Australien. Curlerin Tahli Gill hat bei Olympia einen wahren Corona-Wahnsinn durchgemacht. "Es waren buchstäblich die verrücktesten, verrücktesten 24 Stunden", sagte Gill, die trotz eines positiven Coronatests am Sonntag plötzlich doch weiter am Mixed-Wettbewerb teilnehmen durfte. Der erlösende Anruf kam aus heiterem Himmel. "Wir hatten 15 Minuten Zeit, um in ein Taxi zu steigen", sagte Gill.
So schnell wie möglich "habe ich meine Taschen durchwühlt und links, rechts und in der Mitte Klamotten rausgerissen. Ich habe mit nur einem Handschuh gespielt - und es war der falsche", sagte Gill. Und doch holte sie mit ihrem Partner Dean Hewitt den ersten Curling-Sieg bei Olympia für Australien. "Wir haben unser Herz und unsere Seele in dieses Spiel gesteckt. Mit dem Sieg zurückzukommen, war wirklich großartig", sagte Gill nach dem 9:6 gegen die Schweiz.
Zuvor hatten sie die ersten sieben Spiele alle verloren. Mit einem weiteren Sieg im letzten Spiel gegen Kanada (10:8) endete das verrückte Olympia-Turnier dann für Gill/Hewitt - das Duo, die ersten australischen Curler bei Olympischen Spielen, hatte keine Chance auf das Erreichen der Halbfinals.
Die 22-jährige Gill war die erste Sportlerin in Peking, die während eines Wettkampfes positiv getestet wurde. Ihr CT-Wert lag nach einer COVID-Erkrankung vor der Reise nach Peking unter der für die Spiele gültigen Grenze von 35. Das Turnier musste sie als Vorerkrankte unter strengen Regeln bestreiten, die in den kommenden Tagen weiter für sie gelten.
Insgesamt vermeldeten die Organisatoren von den Tests am Samstag nur zehn neue Fälle, damit liegt die Gesamtzahl seit dem 23. Januar bei 363. "Gestern hatten wir 45 Fälle, heute zehn, wir hoffen diesen Trend aufrechterhalten zu können", sagte Huang Chun, zuständig für Pandemie-Prävention im Organisationskomitee: "Aber wir müssen gleichzeitig sehr wachsam sein, was die Kontrollmaßnahmen im geschlossenen Kreislauf angeht, damit es nicht zu Clustern kommt."