Coronakrise: Hartung hofft noch auf Olympia-Austragung

Coronakrise: Hartung hofft noch auf Olympia-Austragung
Köln (SID) - Trotz der Corona-Pandemie hat Max Hartung, Präsident der Vereinigung Athleten Deutschland, die Hoffnung auf die Austragung der Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) noch nicht aufgegeben. "Heute kann niemand sagen, was im Juli sein wird. Wir Athleten hoffen, in Tokio antreten zu können", sagte der Säbelfechter im Interview mit Funke Sport: "Ganz klar ist aber auch, dass die Gesundheit der Menschen das Wichtigste ist. Es wäre traurig, wenn wir die Spiele nicht austragen könnten."
Wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus ist der Sport weitgehend zum Stillstand gekommen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) setzt zusammen mit den Organisatoren in Tokio aber seine Vorbereitungen für die Sommerspiele regulär fort. Hartung hat nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation mit dem Säbelteam den Regenerationsurlaub vorgezogen und derzeit trainingsfrei. "Die Entwicklung der letzten Tage ist zunehmend besorgniserregend", sagte er.
Nicht vorstellen kann sich der 30-Jährige Olympia ohne Zuschauer. "Von uns Sportlern geht eine Signalwirkung aus: Wenn Kindergärten, Betriebe und Bars geschlossen werden, um die Schwächsten zu schützen, warum sollen dann Fußballer kicken und Fechter fechten? Olympia ist ein Event, das man nicht für sich alleine hat, sondern das man gemeinsam mit anderen Menschen erlebt", sagte er: "Und das wäre eben ohne Zuschauer nicht dasselbe."
Hartung hat allerdings auch Verständnis dafür, dass sich das IOC mit einer Entscheidung schwer tut. "Als IOC-Präsident muss Thomas Bach so vielen Interessen gerecht werden", sagte er: "Da muss so viel gegeneinander abgewogen werden - eine sehr schwierige Lage, um gute Entscheidungen zu treffen. In der Abwägung muss unter dem Strich stehen, dass die Gesundheit vorgeht."