Das SID-Kalenderblatt am 8. Februar: Eröffnung der Winterspiele in Salt Lake City

Das Grauen liegt gerade mal fünf Monate zurück, als George W. Bush am 8. Februar 2002 die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City eröffnet.
Köln (SID) - Das Grauen, das Unbegreifliche, es liegt gerade mal fünf Monate zurück, als US-Präsident George W. Bush am 8. Februar 2002 die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City eröffnet. Die Stimmung ist eine andere als sonst, der Schrecken des 11. September 2001 lastet dumpf auf den Vereinigten Staaten; und auf der Jugend der Welt und ihren Besuchern, die sich in jenen 16 Tagen in der Mormonen-Metropole im Tal des Großen Salzsees treffen.
Bei der Eröffnungsfeier gibt es jede Menge Symbolik, die an den Terror von New York erinnern soll. Man kann eine Stecknadel fallen hören, als zu Beginn der Zeremonie die Ground Zero Flag ins Rice Eccles Stadium getragen wird - jene US-Flagge, die Feuerwehrleute als Symbol der Hoffnung auf den Trümmern des World Trade Centers gehisst hatten.
Um diese Flagge hat es zuvor einen erbitterten Streit zwischen dem IOC und Salt Lake City gegeben. Eigentlich soll die US-Mannschaft beim Einmarsch der Nationen hinter eben jenem Sternenbanner herlaufen, doch dem IOC ist diese Geste zu politisch. Die Weltregierung des Sports fürchtet, dass der Patriotismus der US-Gastgeber zu weit führen könnte.
Den US-Präsidenten kümmert das streng vorgegebene olympische Zeremoniell nicht. George W. Bush winkt den Athleten auch nicht nur von der Ehrentribüne zu, er mischt sich unter sie. Der traditionellen Begrüßungsformel des Staatsoberhauptes fügt er den Satz hinzu: "Im Namen einer stolzen, entschlossenen und dankbaren Nation." Das olympische Feuer entzündet das legendäre Eishockey-Team, das 1980 das "Miracle on Ice" bei Olympia in Lake Placid vollbrachte.
Ein paar Namen dieser Spiele: Ole Einar Björndalen räumt im Biathlon alles ab, die deutschen Bobs mit Christoph Langen und Andre Lange machen Gold im Zweier und Vierer unter sich aus, Claudia Pechstein wird mit Eisschnelllauf-Gold über 3000 und 5000 m zu Deutschlands bis heute erfolgreichster Winter-Olympionikin. Und im Langlauf hat Johann Mühlegg die große sportliche Bühne für sich. Ein allerletztes Mal.