DOSB unterstützt DOH weiter mit 42.000 Euro jährlich

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Frankfurt/Main (SID) - Der DOSB werde dem Verein, der sich derzeit heftigen Attacken seines Gründungsmitglieds Werner Franke und weiterer Doping-Experten ausgesetzt sieht, wie gehabt 42.000 Euro pro Jahr zukommen lassen. Dies teilte der Dachverband auf SID-Anfrage mit.
Zu dem Streit der Gruppe um den Heidelberger Molekularbiologen Franke mit der ehemaligen DOH-Vorsitzenden Ines Geipel sowie Frankes langjährigem Rechtsanwalt Michael Lehner, der mittlerweile die Leitung des DOH von Geipel übernommen hat, will sich der DOSB nicht äußern.
Franke und seine Mitstreiter hatten ihre DOH-Kritik am Mittwoch in der Bundespressekonferenz und vor dem Sportausschuss des Bundestages vorgetragen. Ihrer Meinung nach arbeite der DOH unter anderem mit falschen Opferzahlen und lege wissenschaftlich fragwürdige Maßstäbe an. Sie fordern eine Überprüfung des Dopingopferhilfegesetzes.
Der DOH bestreitet die Vorwürfe vehement und wirft dem Quartett vor, wissenschaftliche Erkenntnisse und Gerichtsurteile aus Dopingprozessen zu ignorieren. Lehner unterstellte seinem alten Weggefährten Franke den "individuellen Zorn eines Egomanen".
Der Sportausschuss und das für die Opferentschädigung zuständige Bundesverwaltungsamt wollen das Dopingopferhilfegesetz und den mit 13,65 Millionen Euro ausgestatteten Hilfsfonds unangetastet lassen. Die Sportausschussvorsitzende Dagmar Freitag regte eine Studie an, die Klarheit bringen soll, inwieweit Schäden von Doping-Opfern an die nächste Generation vererbbar sind.