Erste deutsche Medaille: Märtens gewinnt Gold über 400 m

Der Shootingstar krönt sich zum ersten deutschen Becken-Olympiasieger seit 36 Jahren.
Shootingstar Lukas Märtens hat dem deutschen Team in Paris die erste Medaille beschert. Der 22-Jährige setzte sich im Rugbystadion La Defense vor 17.000 Zuschauern im Finale über 400 m Freistil in 3:41,78 Minuten durch und krönte sich zum ersten deutschen Becken-Olympiasieger seit Michael Groß 1988.
Mit der Goldmedaille um den Hals kamen ihm die Tränen, als die Nationalhymne erklang. "Es war so schön, es hat alles gekribbelt, da kommen einem so viele Gedanken, Gefühle und Personen in den Kopf. Das ist wunderschön", sagte Märtens in der ARD: "Ich habe mich über die letzten Jahre so krass entwickelt, nicht nur von der Persönlichkeit, sondern auch von der Leistung und der Konstanz."
Der Magdeburger, der als Weltjahresbester und Favorit angereist war, ließ den Australier Elijah Winnington hinter sich. Den Weltrekord von Paul Biedermann, an dem er bei der EM im April gekratzt hatte, verpasste er klar. Der Frankfurter Oliver Klemet, der wie Märtens in Magdeburg von Bundestrainer Bernd Berkhahn betreut wird, kam als Siebter ins Ziel.
Zehn Minuten später schwamm die WM-Dritte Isabel Gose im Frauenfinale über dieselbe Distanz in deutschem Rekord (4:02,14 Minuten) auf Platz fünf. Gold holte sich Tokio-Olympiasiegerin Ariarne Titmus (Australien/3:57,49) vor Kanadas Jungstar Summer McIntosh und Rekordweltmeisterin Katie Ledecky (USA).
Auch die 4x100-m-Freistilstaffel verbesserte im Finale ihren eigenen Rekord aus dem Vorlauf. Rafael Miroslaw (Hamburg), Luca Nik Armbruster (Berlin), Josha Salchow (Heidelberg) und Peter Varjasi (Erlangen) erreichten beim Sieg der USA in 3:12,29 Minuten Rang sieben.
Für Märtens, vor drei Jahren in Tokio noch als Zwölfter im Vorlauf ausgeschieden, geht das olympische Programm bereits am Sonntagmorgen mit den 200 m Freistil weiter. Außerdem stehen die 4x200-m-Staffel und die 200 m Rücken an.