ESL-Boss Reichert: eSports wird olympische Disziplin

ESL-Boss Reichert: eSports wird olympische Disziplin
Berlin (SID) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird ohne die Implementierung von eSports in das Programm der Olympischen Spiele langfristig in Schwierigkeiten geraten. Diese Meinung vertritt Geschäftsführer Ralf Reichert von Deutschlands größtem eSports-Unternehmen ESL. "Wenn eSports und das IOC nicht zusammenfinden, hat Olympia in 20, 30 Jahren ein Riesenproblem", sagte Reichert im Welt-Interview.
Das Gaming werde in den kommenden Jahren eine viel größere Rolle in der Gesellschaft einnehmen, das belegten alle Zahlen. "Im Ranking der Sportarten wird es schon bald eine sehr exponierte Stellung haben", sagte Reichert, der sicher ist, dass eSports eines Tages Teil der olympischen Familie sein wird: "Es wird passieren, so oder so."
Es gebe verschiedene Szenarien für die Integration des eSports. "Vielleicht brauchen wir auch eine gesonderte Veranstaltung wie die E-Olympics in Anlehnung an die Paralympics. Das wird die Zeit zeigen", sagte Reichert.
Kein Verständnis hat er für die Ablehnung von sogenannten Ballerspielen, etwa durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der Verband hatte dem eSports-Markt zuletzt ein Stück weit die Tür geöffnet, sich dabei aber auf Spiele mit klarem Bezug zum Fußball beschränkt. "Wir wollen keine Spiele fördern, in denen Kinder auf andere schießen und das Ganze auch noch als Sport bezeichnet wird", hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel gesagt.
Reichert wies den Widerstand als "Alte-Leute-Argument" zurück. Es gebe keinen Zusammenhang zwischen realer Gewalt und eSports: "Es wird ja auch nicht jeder Zuschauer des ARD-'Tatorts' anschließend zum Mörder."