eSports: IOC-Präsident Bach will keine Killer-Spiele bei Olympia

eSports: IOC-Präsident Bach will keine Killer-Spiele bei Olympia
Neu Delhi (SID) - Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hat sich klar gegen die Aufnahme von Killer-Spielen ins olympische Programm ausgesprochen. Dieser Teil der global boomenden eSports-Bewegung stelle laut Bach "eine rote Linie" dar. Dabei handele es sich um "Spiele, in denen Gewalt verherrlicht wird oder es irgendeine Form von Diskriminierung gibt". Dies sagte der 64-Jährige bei einem Besuch in Indien.
Damit bezieht sich Bach wohl auf Spieletitel wie das erfolgreiche Shooting-Game Counter-Strike, das rund um den Erdball Anhänger hat und weltweit vor zehntausenden Fans in großen Arenen wettkampfmäßig gespielt wird. Jene Games sind für Bach nicht mit der olympischen Idee vereinbar. "Sie können nicht als Teil der olympischen Bewegung angesehen werden, weil sie gegen unsere Werte und Prinzipien sind", sagte der Fecht-Olympiasieger von 1976.
Für Bach müsse die eSports-Industrie generell ihre Werte definieren, um als Sportart anerkannt zu werden. Bislang war in dieser Diskussion vor allem über die dafür notwendige physische Komponente des kompetitiven Videospielens gesprochen worden. "Das IOC ist eine sehr regelbasierte Organisation. Also ist es nicht genug, nur körperliche Aktivität nachzuweisen", sagte Bach.
Das Ringen um die Eingliederung von eSports in die Sportlandschaft geht durch Bachs Äußerungen weiter. Bei den Asienmeisterschaften 2022 wird eSports erstmals Teil des Programms sein, in Deutschland steht der Sport dagegen noch recht am Anfang. Bundesregierung und Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) sind derzeit damit beschäftigt, den Weg zur möglichen Anerkennung von eSports als Sportart zu bereiten.