Fehlerfreie Lilik gewinnt Silber im Kanuslalom

Nach einer fehlerfreien Fahrt holt Ex-Weltmeisterin Elena Lilik die Silbermedaille im Canadier-Einer.
Ex-Weltmeisterin Elena Lilik hat sich bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille gesichert und die deutschen Slalomkanuten erlöst. Die 25 Jahre alte Olympia-Debütantin behielt im Canadier-Finale im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne die Nerven und musste sich nach einer fehlerfreien Fahrt nur der überragenden Olympiasiegerin Jessica Fox (Australien) geschlagen geben.
"Es ist verrückt", sagte Lilik: "Es hat mich komplett überrascht und überwältigt, auch schockiert irgendwo. Der Lauf an sich war unwirklich. Ich habe meinen Kopf ausgeschaltet und einfach gemacht."
Auch Jens Kahl, Sportdirektor beim Deutschen Kanu-Verband (DKV), war mehr als zufrieden. "Sie hat sich von Lauf zu Lauf gesteigert", sagte Kahl dem SID: "Damit hat sie den Gegnerinnen ein Pfund vorgegeben, an dem sie sich die Zähne ausgebissen haben. So soll es sein."
Für Lilik ist es der größte Erfolg ihrer Karriere. 2021 hatte sie in Bratislava den WM-Titel im Canadier gewonnen. Zudem bescherte die 25-Jährige dem DKV die erste Medaille in Paris.
Tokio-Olympiasiegerin Ricarda Funk und Sideris Tasiadis hatten an den ersten beiden Finaltagen die Medaillenränge verpasst. Funk fuhr in einem dramatischen Endlauf an einem Tor vorbei und musste sich mit Platz elf begnügen, Tasiadis fehlten 24 Hundertstelsekunden aufs Treppchen. Vor drei Jahren hatte die Slalomkanuten in allen vier Wettkämpfen jeweils eine Medaille gewonnen.
Den Athletinnen und Athleten des DKV bieten sich noch Chancen, um weitere Medaillen zu sammeln. Am Donnerstag folgt der Wettkampf im Kajak-Einer mit dem Olympia-Debütanten Noah Hegge, dazu stehen noch die Entscheidungen in der neuen olympischen Disziplin Kajak-Cross an. Bei den Frauen gehen Funk und Lilik an den Start, bei den Männern Hegge und Stefan Hengst.