Gesichter Olympias: Allyson Felix (Leichtathletik) - Einfach die Größte

Gesichter Olympias: Allyson Felix (Leichtathletik) - Einfach die Größte
Ein letztes Mal stand Allyson Felix auf der Olympia-Bühne, das Sternenbanner hatte sie sich um die schmalen Schultern gelegt, und sie strahlte.
Tokio (SID) - Ein letztes Mal stand Sprintkönigin Allyson Felix auf der ganz großen Olympia-Bühne, das Sternenbanner hatte sie sich um die schmalen Schultern gelegt, und sie strahlte. Felix ist die erfolgreichste Leichtathletin der Geschichte, hat mehr Olympia-Medaillen im Portfolio als der große Carl Lewis - doch all der Glanz verblasst vor dem Hintergrund ihrer Geschichte.
"Das Größte für mich ist, dass ich überhaupt zurückgekommen bin", sagte Felix, 35 Jahre alt, Mutter einer Tochter: "Nach allem, was ich durchgemacht habe."
Die Geburt ihrer kleinen Camryn im Dezember 2018 war dramatisch, es gab Komplikationen. Eine Not-Operation in der 32. Schwangerschaftswoche rettete Felix das Leben.
"Es gab einen Moment, in dem wir nicht sicher waren, ob ich es schaffen würde", sagte Felix, die bereits 2004 in Athen als Teenie dabei war, jetzt in Tokio: "Und hier bin ich. Ich bin mit 35 Jahren bei den Olympischen Spielen. Wer will mehr?"
Doch Felix war natürlich nicht nur dabei, sie sammelte mit Bronze über 400 m und Gold mit der 4x400-m-Staffel ihre Medaillen Nummer zehn und elf ein. Nur die finnische Lauflegende Paavo Nurmi (12) war in der Leichtathletik-Geschichte erfolgreicher als die US-Amerikanerin.
Keine Frage, Felix ist eine Besonderheit. Nicht nur sportlich. Sie ist keine Muskel-Maschine, kommt eher elegant daher. Und engagiert sich. Felix kämpfte nach der Geburt öffentlichkeitswirksam für Rechte von Schwangeren und legte sich mit ihrem einstigen Ausrüster Nike an. Der Sportartikelgigant hatte ihr nur einen um 70 Prozent geringeren Vertrag angeboten - trotz all ihrer Erfolge. Inzwischen hat Nike seine Vertragsklauseln angepasst. Und Felix ein echtes Vermächtnis.