Innenminister de Maiziere warnt IOC vor zu weicher Linie gegenüber Russland

Innenminister de Maiziere warnt IOC vor zu weicher Linie gegenüber Russland
Pyeongchang (SID) - Bundesinnenminister Thomas de Maiziere warnt das Internationale Olympische Komitee (IOC) vor einer zu weichen Linie gegenüber Russland. "Das IOC sollte es sich gut überlegen, ob so früh der Druck schon wieder genommen werden kann", sagte de Maiziere mit Blick auf eine mögliche Aufhebung der Suspendierung des russischen Nationalen Olympischen Komitees schon vor der Schlussfeier der Winterspiele in Pyeongchang.
Gleichwohl lobte de Maiziere kurz vor seiner Abreise aus Pyeongchang das IOC für die "harte Maßnahme" gegen Russland, das habe "Wirkung gezeigt". Die Entscheidung des IOC, vor den Sommerspielen in Rio de Janeiro 2016 Russland nicht härter zu bestrafen, habe er falsch gefunden, die Reaktion vor den Winterspielen in Südkorea dagegen sei richtig gewesen. Wegen des Staatsdopingsystems müssen die russischen Sportler in Pyeongchang unter neutraler Flagge und als "Olympische Athleten aus Russland" starten.
Zu den Diskussionen, ob das IOC oder das vereinte koreanische Eishockeyteam Kandidaten für den Friedensnobelpreis sein könnten, sagte der CDU-Politiker: "Um den Friedensnobelpreis bewirbt man sich nicht, sondern leistet gute Arbeit und überlässt den Rest dem Nobelpreiskomitee."
De Maiziere wird der neuen Bundesregierung nicht mehr angehören und als Innenminister voraussichtlich durch Horst Seehofer (CSU) ersetzt.