IOC "sehr besorgt" über Entwicklung im Gewichtheber-Weltverband

IOC "sehr besorgt" über Entwicklung im Gewichtheber-Weltverband
Köln (SID) - Nachdem IOC-Präsident Thomas Bach in der vergangenen Woche den Platz der traditionellen Sportart im Programm der Olympischen Spiele 2024 infrage gestellt hatte, zeigte sich das IOC über die neuesten Nachrichten aus der IWF "sehr besorgt".
Berichten zufolge hat der Heberverband Interimspräsidentin Ursula Papandrea, die mit dem IOC "exzellent zusammengearbeitet" habe, durch Intarat Yodbangtoey aus Thailand ersetzt. Thailand ist eine von drei Gewichtheber-Nationen, die nach zahlreichen Dopingfällen für die Olympischen Spiele in Tokio gesperrt sind. An der virtuellen Sitzung des IWF-Vorstands, bei der Yodbangtoey eingesetzt wurde, habe Papandrea nicht teilgenommen, berichtet insidethegames.biz.
Der umstrittene IWF-Langzeit-Präsident Tamas Ajan war im April angesichts der schweren Vorwürfe der Doping-Vertuschung und Untreue zurückgetreten. Aufgedeckt hatte den Fall die ARD-Dopingredaktion in der Dokumentation "Geheimsache Doping - Der Herr der Heber" im Januar. Eine unabhängige Untersuchungskommission bezeichnete in ihrem Abschlussbericht im Juni den Vorstand der IWF unter dem Ungarn in ihrem Bericht als dysfunktional und ineffektiv.
Das IOC lobte die von der US-Amerikanerin Papandrea angestoßenen Reformen, Bach sprach aber auch von "starken Bedenken" hinsichtlich guter Verbandsführung. "Wir werden diese Bedenken der IWF mitteilen", sagte Bach: "Wir werden weiterhin mitteilen, dass wir uns das Recht vorbehalten - wenn notwendig - weitere Maßnahmen zu ergreifen. Dies beinhaltet auch, den Platz des Gewichthebens im Programm der Olympischen Spiele 2024 in Paris zu überprüfen."