IOC-Vize Coates in Tokio eingetroffen - Ablehnung gegen Spiele schwindet

IOC-Vize Coates in Tokio eingetroffen - Ablehnung gegen Spiele schwindet
IOC-Präsident Thomas Bach wartet noch, dafür ist sein Stellvertreter John Coates fünf Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio eingetroffen.
Tokio (SID) - Die Ankunft des Australiers wurde begleitet von einer neuen Umfrage, die dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und dem Organisationskomitee Hoffnung machen dürfte: Nach der Erhebung des öffentlich-rechtlichen Senders NHK befürworten 64 Prozent der Japaner unter bestimmten Bedingungen die Austragung der Sommerspiele. Die Ablehnung scheint zu schwinden.
Coates (71), der die Koordinierungskommission des IOC leitet, sagte vor seinem Abflug nach Tokio der Australian Financial Review, dass mittlerweile 84 Prozent aller Athletinnen und Athleten geimpft seien: "100 Prozent werden wir nicht erreichen, aber wir können versuchen herauszufinden, wer noch nicht geimpft ist und sicherstellen, dass sie geimpft werden." Rund drei Dutzend Menschen hatten im Vorfeld mit Plakaten gegen die Spiele und Coates' Einreise protestiert.
Die Ankündigung von täglichen Corona-Tests für Sportler und die GPS-Verfolgung ausländischer Journalisten könnten jedoch zuvor zum Stimmungsumschwung in der japanischen Bevölkerung beigetragen haben.
Ende Juni wird die Entscheidung über heimische Zuschauer erwartet, Olympia-Touristen aus Übersee ist die Einreise verboten. Am Dienstagabend (Ortszeit) soll die dritte und letzte Version des sogenannten Playbooks mit weiteren Sicherheitsmaßnahmen veröffentlicht werden.
Tokio und andere Teile des Landes befinden sich noch bis Sonntag im Notstand, was allerdings keinen strengen Lockdown bedeutet. Restaurants und Bars sollen keinen Alkohol ausschenken und wie Kaufhäuser und Kinos früher schließen.
Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, überlegt die Regierung, zumindest Teile des Notstandes während der Spiele (23. Juli bis 8. August) aufrechtzuerhalten. Innenpolitisch bleibt der Druck auf Premierminister Yoshihide Suga derweil groß. Am Dienstag reichte die Opposition einen Misstrauensantrag gegen Sugas Kabinett ein. Der Antrag wurde jedoch durch die Mehrheit der Koalitionsparteien im Parlament abgelehnt.