Kanuslalom-WM: Deutsche Männer verpassen Quotenplatz für Olympia

Kanuslalom-WM: Deutsche Männer verpassen Olympia-Quotenplatz
Köln (SID) - Die deutschen Männer haben bei den Weltmeisterschaften der Slalom-Kanuten im Einer-Canadier überraschend die Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst. Vorjahressieger Franz Anton (Leipzig) fuhr im Halbfinale auf den 19. Rang und verpasste ebenso wie Florian Breuer (Augsburg, 21.) den Einzug ins Finale. Der letztjährige WM-Dritte Sideris Tasiadis (Augsburg) war bereits in der Qualifikation am Donnerstag ausgeschieden.
"Ich hatte einen gedeckten Tisch und musste mich nur noch dransetzen. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht und noch dreimal nachgetreten", sagte Anton. Der Franzose Cedric Joly sicherte sich den WM-Titel vor Ander Elosegi (Spanien) und Luka Bozic (Slowenien).
Für einen Olympia-Quotenplatz hätte Deutschland mit Anton oder Breuer im spanischen La Seu d'Urgell unter den elf besten Nationen landen müssen. "Damit ist die nationale Olympia-Qualifikation null und nichtig", sagte Michael Trummer, Mannschaftsführer des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV). Im internen Ranking des DKV lag der Weltranglistenerste Tasiadis vor seinem Ausscheiden mit 28 Punkten vor Anton (25).
Damit ruhen die Hoffnungen auf ein Olympia-Ticket auf den Europameisterschaften 2020 in London, bei dem ein deutsches Boot besser als die Konkurrenz aus Italien und Russland abschneiden muss. Das beste deutsche Boot, das bei der EM den Olympia-Quotenplatz einfährt, darf in Tokio starten.
Dagegen darf Ricarda Funk (Bad Kreuznach) mit ihren Vorbereitungen auf Tokio beginnen. Die zweimalige Europameisterin im Kajak-Einer, die im Finale als beste Deutsche den fünften Rang belegte, hatte mit ihrem Sieg beim Weltcup Anfang September in Markkleeberg die teaminterne Olympia-Qualifikation gewonnen.
Den nötigen Quotenplatz holte der DKV bei der WM. Da 18 Boote in Spanien bereits das Halbfinale erreichten und die besten 18 für Tokio startberechtigt sind, steht dem Olympiastart von Funk nichts mehr im Weg. Den WM-Titel gewann die Slowenin Eva Tercelj vor Jessica Fox (Australien) und der Neuseeländerin Luuka Jones.