Kommissions-Chef Granacher: "PotAS wird funktionieren"

Mehr als Medaillen: DOSB sieht Jugendspiele als "Charakterschulung"
Potsdam (SID) - Sportwissenschaftler Urs Granacher (Potsdam) ist überzeugt, dass sich das Potenzialanalysesystem (PotAS) im Zuge der Reform zur Förderung des deutschen Spitzensports langfristig durchsetzen wird. Wie der Vorsitzende der PotAS-Kommission erklärte, sei der Auftakt der Evaluierung von sieben deutschen Wintersportverbänden erfreulich verlaufen.
"Wir sind überzeugt, dass dieses System funktionieren wird", sagte Granacher (44) im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). 151 Fragen mussten die Verbände beantworten, alle Antworten gingen fristgemäß bei der Kommission ein. Nach Strukturgesprächen und Tagungen der Förderkommission werden die 37 Disziplinen der Verbände in drei Cluster unterteilt, die verschiedene Förderstufen repräsentieren.
Ein Zurück zu den alten Förderrichtlinien könne es nicht mehr geben. "Ich glaube nicht, dass man das Rad noch einmal zurückdrehen kann", sagte der frühere Bundesliga-Judoka (Freiburg). Deutschland bleibe im internationalen Spitzensport nur dann erfolgreich, "wenn man ehrlich bemüht ist, Dinge zu verändern", so Granacher.
Bislang wurde bei der Förderung geschaut, welche Anzahl von Medaillen beispielsweise bei den vergangenen Olympischen Spielen im Eisschnelllauf oder im Biathlon geholt wurden und danach das Geld ausgeschüttet. Nun richtet sich die Förderung nach dem Potenzial einer Disziplin. "Wir können mit diesen Daten nicht den Olympiasieger von morgen entwickeln", sagt Granacher, man könne aber "die Wahrscheinlichkeit für sportlichen Erfolg erhöhen."