Lukaschenko sauer auf das IOC: "Wir müssen vor Gericht ziehen"

Lukaschenko sauer auf das IOC: "Wir müssen vor Gericht ziehen"
Berlin (SID) - Er wolle IOC-Präsident Thomas Bach und seine Mitarbeiter vor Gericht bringen, kündigte Lukaschenko an, der auch Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) seines Landes ist.
"Wir müssen vor Gericht ziehen. Lassen Sie Bach und seine Bande erklären, was meine Schuld ist", sagte Lukaschenko in einem von seinem Büro veröffentlichten Schreiben. Den Ausschluss von Olympia könne er verkraften. "Ich habe seit 25 Jahren nicht mehr an diesen Veranstaltungen teilgenommen und werde das überleben."
Swetlana Tichanowskaja, die im Exil lebende Oppositionsführerin in Belarus, glaubt dagegen, dass die IOC-Entscheidung Lukaschenko hart treffe. "Ich denke, es ist ein schwerer Schlag für ihn persönlich und ein großer Reputationsschaden, da er jetzt auch im Sport als Persona non grata gilt", sagte sie der ARD-Sportschau.
Lukaschenko zweifelte auch die Rechtmäßigkeit des IOC-Beschlusses an. "Haben Sie alle Länder befragt?", meinte der umstrittene Machthaber. Kein Verständnis hatte er dafür, dass auch sein Sohn Viktor (45) als erster Vizepräsident des NOK suspendiert wurde. "Okay, ich werde es überleben, aber warum bestrafen sie Kinder?"
Das IOC hatte den autokratisch regierenden Machthaber suspendiert, weil das NOK von Belarus seine Athleten nicht genug vor politischer Diskriminierung geschützt hat. 1200 Vertreter des Sports in Belarus - Trainer, Funktionäre und Athleten - hatten eine Erklärung gegen den Präsidenten und für Neuwahlen unterschrieben.