Neureuther erneuert Kritik am IOC und plädiert für weniger Alpin-Disziplinen

Neureuther erneuert Kritik am IOC und plädiert für weniger Alpin-Disziplinen
München (SID) - "Wie soll dieses einzigartige Produkt Olympia noch glänzen? Das IOC streicht die viele Kohle selber ein, anstatt nachhaltig auch die davon profitieren zu lassen, die die Spiele veranstalten oder die Show bieten", sagte Neureuther der Süddeutschen Zeitung (Freitagsausgabe).
Pyeongchang sei als Austragungsort für die Winterspiele 2018 der falsche Ort gewesen, erklärte der Slalom-Star, der wegen eines Kreuzbandrisses im Februar in Südkorea gefehlt hatte. Durch die Vergabe an Orte ohne Wintersporttradition erreiche man die Fans nicht mehr, "sondern killt die grandiose Sportbegeisterung der Menschen", kritisierte Neureuther. Sein Vorschlag: Die Spiele wieder kleiner und überschaubarer machen.
Ein Problem sei aber, dass im Sport "unglaubliche Summen" bewegt würden, fügte der 13-malige Weltcupsieger an. Diese Spirale drehe sich immer weiter. Das Verteilungsprinzip stimme nicht, weil wenige alles für sich haben wollten und dabei Mittel und Wege einschlügen, die nichts mehr mit den ideellen Werten des Sportes zu tun hätten. "Es geht um persönliche Bereicherung, Macht, Politik und das eigene Ego und nicht mehr um das, wofür Sport steht, nämlich Fair Play", sagte Neureuther der SZ weiter.
Der Sohn der deutschen Ski-Ikone Rosi Mittermaier schlägt zudem vor, die Anzahl der Disziplinen im Alpinbereich zu reduzieren, um die Attraktivität wieder zu erhöhen. "Ich würde einen radikalen und extrem mutigen Schnitt gut finden – im alpinen Skisport zurück zu drei Disziplinen Abfahrt, Riesenslalom und Slalom", erklärte der Technik-Spezialist. Vierte Disziplin ist derzeit der Super-G.