"Noch ein paar Wochen Zeit": Hörmann äußert Verständnis für das IOC

DOSB und LSB fordern Schutzschirm für Sportvereine
Köln (SID) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat Verständnis für die Haltung des Internationalen Olympischen Komitees geäußert, zunächst an den Plänen für die Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) festzuhalten. Das IOC habe in der Sitzung mit den europäischen Nationalen Olympischen Komitees am Mittwochmittag zu den Auswirkungen der Coronakrise "darauf hingewiesen, dass noch ein paar Wochen Zeit sind", berichtete Hörmann im ZDF-Mittagsmagazin. Erst dann bräuchten die Athleten Klarheit, "ob die Spiele stattfinden oder nicht".
Im Gespräch mit dem SID betonte Hörmann, dass er die Sorgen der Athleten ernst nehme, die mit der "unklaren Situation hadern und diese zurecht kritisieren. Deshalb kann man sich nur wünschen, dass dieser Schwebezustand bald beendet wird." Die Gesundheit der Weltbevölkerung stehe an erster Stelle. "Das ist heute mehrfach klar und deutlich gesagt worden - von den NOK und dem IOC", sagte der Vorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Aber: "Wer das große Ganze sieht und die berühmte Medaille von beiden Seiten betrachtet, der kann Verständnis dafür haben, dass man sehr sachgerecht, nüchtern und konsequent prüfen muss", sagte Hörmann.
Das IOC mit Präsident Thomas Bach an der Spitze hatte sich bereits am Dienstag mit den Sommersportverbänden ausgetauscht und war danach zum Teil öffentlich kritisiert worden. Die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth kritisierte im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) die "nicht nachvollziehbare Hinhaltetaktik vom IOC und den Japanern". Selbst IOC-Athletensprecherin Hayley Wickenheiser nannte das Vorgehen "unsensibel" und "verantwortungslos".