Olympia 2022: Human Rights Watch kritisiert IOC wegen Winterspielen in China

Olympia 2022: Human Rights Watch kritisiert IOC wegen Winterspielen in China
Köln (SID) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat mit deutlichen Worten das Internationale Olympische Komitee (IOC) wegen der geplanten Austragung der Winterspiele 2022 in Peking kritisiert. "In China die Spiele auszutragen, bedeutet, dass sich das IOC und alle Beteiligten zum Propaganda-Büttel des Regimes machen", sagte Wenzel Michalski, Deutschland-Chef von Human Rights Watch, im Deutschlandfunk.
Vor allem aufgrund des Umgangs mit der muslimischen Bevölkerungsgruppe der Uiguren, so Michalski, passten China und der olympische Gedanke nicht zusammen. "Man versucht, die Sprache und die Kultur auszurotten, mit brutalsten Mitteln. In den Augen der Regierung ist es am besten, wenn die sprachlichen und kulturellen Bräuche für immer verschwinden", sagte Michalski. China wird vorgeworfen, Uiguren systematisch in Umerziehungslagern einzusperren.
"Wir sehen aus der Geschichte der Olympischen Spiele oder von Weltmeisterschaften, dass diese nie dazu führen, dass sich die Menschenrechtslage in den Ländern verbessert, sondern im Gegenteil. Sie dienen Propagandazwecken", sagte Michalski und erklärte, seit den Sommerspielen in Peking 2008 habe sich die Menschenrechtslage in China sogar verschlechtert.