Olympia 2032: Berlin erklärt Verzicht auf Bewerbung

Olympia 2032: Berlin erklärt Verzicht auf Bewerbung
Berlin (SID) - Berlin will endgültig auf eine mögliche Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2032 verzichten. Der Zeitraum für eine vernünftige Konzeption sei zu knapp. Im Falle einer Bewerbung für 2036 will die deutsche Hauptstadt aber wieder mitmischen.
"Berlin will gerne Olympische Spiele ausrichten, doch für 2032 wird es aufgrund des veränderten Vergabeverfahrens des IOC zu eng für uns. Denn das IOC könnte die Spiele schon 2022 vergeben", sagte Direktor Friedhard Teuffel vom Berliner Landessportbund dem SID.
Wichtig sei es, dass man keinen Schnellschuss unternehme, sondern eine nachhaltige Bewerbung auf den Markt bringe. "Es muss eine Bewerbung sein, die aus der Gesellschaft kommt und von ihr getragen wird. Es darf sich nicht nur um eine Marketing-Kampagne handeln", meinte Teuffel.
Sollte es für 2036 eine deutsche Bewerbung geben, sei Berlin wieder dabei, auch wenn Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) 100 Jahre nach den Nazi-Spielen kein Olympia in Deutschland haben will. "Ich halte 2036 für ein gutes Datum, weil es eine große Chance ist, zu zeigen, wie sich Deutschland verändert hat", sagte Teuffel.
Auch die Senatsverwaltung in Berlin sieht das so. "Olympische Spiele 2036 in Berlin wären 100 Jahre nach dem scheußlichen Missbrauch der olympischen Idee durch die Nationalsozialisten ein wichtiges Zeichen. 100 Jahre danach ein anderes, ein friedliches, freies und demokratisches Deutschland zu präsentieren, wäre eine Botschaft der Völkerverständigung und des Friedens", sagte ein Sprecher der Sportverwaltung dem SID.
Noch in der ersten Jahreshälfte will der DOSB entscheiden, ob sich Deutschland für 2032 bewirbt. Die letzten Anläufe um Austragungen von Olympischen Spielen in Deutschland waren krachend gescheitert. München hatte sich vergeblich um die Winterspiele 2018 und 2022 bemüht, Hamburgs Anstrengungen mit Blick auf die Sommerspiele 2024 waren ebenfalls gescheitert.