Olympia 2032: IOC-Kommission empfiehlt Brisbane als Kandidaten - Wirkungstreffer für Rhein-Ruhr

Die Chancen der Rhein-Ruhr-Initiative auf eine erfolgreiche Bewerbung für Olympia 2032 sind praktisch auf Null gesunken.
Berlin (SID) - Die Chancen der Rhein-Ruhr-Initiative auf eine erfolgreiche Bewerbung für Olympia 2032 sind praktisch auf Null gesunken - und scheitern offenbar auch an mangelnder Rückendeckung aus dem eigenen Land. Das ließ Kristin Kloster Aasen, Leiterin der Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), am Mittwoch wissen.
Auf einer Sitzung mit der Exekutive hatte die Kommission in den Stunden zuvor den australischen Bundesstaat Queensland mit der Hauptstadt Brisbane als Kandidaten empfohlen, mit diesem werden nun "zielgerichtete Dialoge" geführt.
Laut Kloster Aasen habe der für deutsche Bewerbungen letztendlich verantwortliche Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bei einem Treffen im Februar dagegen bestätigt, dass er "nicht Teil der weiteren Dialogphase sein wird. Das ist die Basis für die Empfehlung bezüglich der deutschen Bewerbung." Ein Nationales Olympisches Komitee müsse deutlich "sein Interesse erklären", das deutsche habe aber entschieden, "dies in diesem Moment nicht zu tun".
Die Initiative Rhein-Ruhr zeigte sich von der Entscheidung durchaus angefasst. "Wir nehmen den überraschenden Schritt des IOC zur Kenntnis, kurzfristig mit den offiziellen Verhandlungen mit einem von mehreren potenziellen Bewerbern zu beginnen", sagte Initiator Michael Mronz in einem Statement: "Wie das IOC bekannt gegeben hat, ist die Entscheidung von heute auch auf die starke Unterstützung von Brisbane durch das australische Nationale Olympische Komitee zurückzuführen, die im Falle Deutschlands leider nicht gegeben gewesen sei."
Der DOSB und Präsident Alfons Hörmann zeigten sich "enttäuscht über die sehr frühe Weichenstellung für 2032", es komme aber nicht ganz überraschend: "Das IOC setzt im Umfeld schwieriger Gesamtbedingungen inmitten einer Pandemie aus Gründen der Stabilität und Planungssicherheit für die Olympische Bewegung auf einen zweifelsohne sicheren und attraktiven Kandidaten."
Auf die fehlende Bereitschaft zum Dialog ging Hörmann in einem ersten Statement nicht ein. "Gemeinsam mit der privaten Initiative Rhein-Ruhr" werde die Situation nun neu bewertet.
Die sogenannte "Future Host Summer Commission" hatte die Vorschläge mehrerer Städte und Regionen geprüft. Im weiteren Verlauf werde die zuständige Kommission nun detailliertere Gespräche mit dem Organisationskomitee Brisbanes und dem NOK Australiens "bezüglich ihres Potenzials als Gastgeber der Spiele 2032 aufnehmen", sagte Bach.
Die Initiative Rhein-Ruhr hat offiziell noch keine Bewerbung in den Ring geworfen. Doch diese sah Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet am Dienstag noch auf einem guten Weg. "Ich rechne damit, dass wir in Bälde offizieller Bewerber der Bundesrepublik für die Olympischen Spiele werden können", sagte der CDU-Vorsitzende.