Olympia-Verschiebung: Verbände fordern Unterstützung wie 2016

Olympia-Verschiebung: Verbände fordern Unterstützung wie 2016
Berlin (SID) - Einige der 28 Sommerverbände, die vom Internationalen Olympische Komitee (IOC) gefördert werden, befürchten Engpässe.
"Wir haben eine Menge Verbände mit substanziellen Reserven, aber andere funktionieren anders, sie haben Einnahmen vor allem durch große Events. Das kann zum Problem werden, wenn nicht genug Geldfluss da ist", sagte Andrew Ryan, Generaldirektor der Vereinigung der Internationalen Olympischen Sommersportverbände ASOIF.
Nach Einschätzung der Nachrichtenagentur AFP belief sich die Auszahlung an die Verbände nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio auf insgesamt 520 Millionen Dollar. "Nun könnte es weniger geben", sagte Ryan: "Mein Rat wäre, das gleiche Budget auszuzahlen wie in Rio."
Die Verbände erhalten Geld nach einem Schlüssel, der Größe und Resonanz der Sportarten berücksichtigt. Demnach sollen Leichtathletik, Schwimmen und Turnen jeweils 40 Millionen Dollar bekommen, Radsport, Basketball und Volleyball liegen bei 25 Millionen Dollar und kleinere Verbände wie Rudern, Judo oder Boxen erhalten 17 Millionen Dollar.
"Einige Verbände haben wahrscheinlich nicht den Cashflow, um ein Jahr zu überleben", befürchtet Ryan. Größere Verbände wie Schwimmen und Leichtathletik müssen ihre WM wegen Olympia ins Jahr 2022 verschieben und haben dadurch zunächst Einnahmeverluste von zehn Millionen Dollar. Sollte das eigentlich für September 2020 erwartete Olympia-Geld ebenfalls ausbleiben, könnte es auch dort eng werden.
Das IOC steht nach eigenen Angaben diesbezüglich mit den Verbänden in Kontakt. "Wir sind uns der Folgen des Virus für die Sportwelt bewusst. Wir wissen, dass es eine Herausforderung ist", sagte IOC-Sportdirektor Kit McConnell am Donnerstag. Man werde diskutieren, welche Rolle das IOC spielen könne. Für Details sei es allerdings noch "zu früh".
Kim Andersen, dänischer Präsident von World Sailing, betonte die Wichtigkeit der kommerziellen Einnahmen für die Verbände. Das IOC werde schon seinen Beitrag leisten, glaubt Andersen: "Aber was am Schwersten wiegt, ist die Unsicherheit, ob unsere Wettbewerbe stattfinden und ob unsere Sponsoren bleiben."