Paralympicssiegerin Liebhardt: "Der Sport nimmt sich viel zu wichtig"

Paralympicssiegerin Liebhardt: "Der Sport nimmt sich viel zu wichtig"
München (SID) - "Es ärgert mich, dass IOC und IPC aktuell so tun, als gäbe es Corona nicht oder als wäre das Problem innerhalb von wenigen Monaten vom Tisch", sagte die 38-Jährige dem SID. Liebhardt, die 2016 in Rio Gold im Kugelstoßen und Silber im Weitsprung gewann, wartet derzeit wegen eines chronischen Transplantatversagens auf eine Spenderlunge.
"IOC und IPC behaupten, die Spiele nicht absagen zu wollen, um Athleten nicht ihre Träume zu zerstören", sagte Liebhardt. In der Realität gerieten gerade aber "tausende Athleten aus aller Welt dadurch unter großen Druck, weil sie sich den Anordnungen ihrer jeweiligen Regierungen widersetzen müssten, um für mögliche Spiele im Sommer fit zu sein."
Zudem gehe es darum, führte Liebhardt weiter aus, "das Virus nicht um den ganzen Globus weiter zu verteilen. Es geht darum, eine gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, die sich der Sport sonst doch so gerne auf die Fahnen schreibt. Der Sport nimmt sich da meines Erachtens gerade viel zu wichtig."