"Prelims" über 100 m: Marathonläuferin Firisua die langsamste

Die 100-m-Vorausscheiung sorgt für spezielle olympische Momente. Die langsamste ist eine Marathonläuferin, die schon im Vorfeld für Aufsehen sorgte.
Die sogenannten "Prelims" über 100 m haben zum Auftakt der Leichtathletik-Wettkämpfe im Stade de France für besondere olympische Momente und gute Stimmung gesorgt. In vier Läufen erlebten Starterinnen aus kleineren Nationen, die vornehmlich über sogenannte Universality-Plätze Wildcards für den Start in Paris erhielten, ihren großen Auftritt vor 66.500 Zuschauern.
Die schwächste Zeit in der Vorausscheidung erzielte Sharon Firisua in 14,30 Sekunden - knapp vier Sekunden über Weltrekord (10,49). Die Marathonläuferin von den Salomonen hatte bereits vor ihrem Start für Aufsehen gesorgt. Als eigentliche Langstreckenspezialistin erhielt sie bei der Nominierung den Vorzug vor der besten Sprinterin des Landes. Die 30-Jährige hat ihr Karriereende angekündigt, es steht laut des australischen TV-Senders ABC der Verdacht im Raum, dass Firisua den Start als "Abschiedsgeschenk" vom Nationalen Olympischen Komitee erhalten habe.
17 Sprinterinnen schafften es in die erste Runde, wo am späteren Vormittag (11.50 Uhr) auch die Deutschen Gina Lückenkemper (Berlin) und Rebekka Haase (Wetzlar) sowie die Favoritinnen um die zweimalige jamaikanische Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce und Weltmeisterin Sha'Carri Richardson aus den USA ins Wettkampfgeschehen eingreifen.
Für Lucia Moris, eine Läuferin aus dem Südsudan, endete das Olympia-Abenteuer am Freitagvormittag schmerzhaft. Die 23-Jährige verletzte sich nach etwa 50 m und schrie auf dem Boden liegend vor Schmerzen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kamen Sanitäter und transportierten die Sprinterin unter dem Applaus der Fans auf einer Trage von der Bahn.