Sitzung in Frankfurt: DOSB will Reform umsetzen und fordert mehr Geld

Sitzung in Frankfurt: DOSB will Reform umsetzen und fordert mehr Geld
Frankfurt/Main (SID) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will die Leistungssportreform wie geplant umsetzen und fordert weiter vehement mehr finanzielle Unterstützung vom Staat. Das ist das Ergebnis eines Treffens der DOSB-Spitze mit den Mitgliedsverbänden am Mittwoch in Frankfurt/Main. Sollten nicht erheblich mehr Bundesmittel als zuletzt geplant in den Spitzensport fließen, prognostizierte DOSB-Präsident Alfons Hörmann Einschnitte für Athleten und Trainer.
"Unsere Überzeugung ist und bleibt, dass ein Mittelaufwuchs, der weit über dem liegt, was jetzt in Aussicht gestellt ist, notwendig sein wird, um das gesamte Reformpaket umzusetzen. Wenn das nicht der Fall ist, können bestimmte Themen schlicht nicht umgesetzt werden", sagte Hörmann im Anschluss an die Sitzung in der DOSB-Zentrale dem SID und nannte als erste Beispiele "die Athletenförderung oder die Frage der Trainerfinanzierung".
Er forderte erneut einen "großen runden Tisch" mit allen Reformpartnern. Mit dem für Sport verantwortlichen neuen Innenminister Horst Seehofer und dem Bundesinnenministerium (BMI) sei man diesbezüglich "in der Terminabstimmung". Man werde "in den kommenden Wochen" in zielführende Gespräche einsteigen.
"Ein Scheitern der Reform steht nicht zur Debatte. Die Frage 'Was wäre wenn' stellt sich nicht, weil das Wenn nicht eintreten wird", sagte Hörmann.
Das BMI will den Spitzensport ab 2019 mit 35 Millionen Euro mehr pro Jahr fördern. 2018 sollen keine zusätzlichen Mittel fließen. Der Dachverband hatte zusätzlich zu der derzeitigen Förderung von etwa 170 Millionen Euro für das laufende Jahr 71 Millionen Euro, für 2019 110 Millionen Euro und für das Olympia-Jahr 2020 134 Millionen Euro mehr gefordert, um das Reformwerk umzusetzen.
Hörmann ist zuversichtlich, dass das letzte Wort in Finanzfragen noch nicht gefallen ist. "Die weitere Umsetzung der Reform steht und fällt damit, ob wir die Voraussetzungen schaffen können. Dafür wollen und werden wir werben", sagte Hörmann.
Siegfried Kaidel, Präsident des Deutschen Ruderverbandes (DRV) und Sprecher der Spitzenverbände, wertete die Sitzung als Erfolg. "Wir sind alle der Meinung: Es muss weitergehen. Wir sind auf dem richtigen Weg, und die Spitzenverbände stehen voll dahinter", sagte Kaidel dem SID: "Es gilt jetzt, den Blick nach vorne zu richten und bis zum 27. Juni die notwendigen Gespräche zu führen."
Für den 27. Juni ist in Berlin die letzte Bereinigungssitzung vorgesehen, spätestens danach muss der Etat stehen.