Sporthilfe-Chef Berlemann: Olympia wäre "Gamechanger"

Der Sporthilfe-Chef Thomas Berlemann wirbt für Olympische Spiele in Deutschland: "Das wäre eine Sensation", sagt er in einem Interview.
Für Thomas Berlemann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe, wären Olympische Spiele in Deutschland "ein absoluter Gamechanger" mit positiven Folgen für die gesamte Gesellschaft. "Das wäre eine Sensation und eine riesige Möglichkeit, um das Land, das gesellschaftlich ein bisschen auseinanderdriftet, in den aktuell schwierigen Zeiten mit einem geeinten Ziel zusammenzuschweißen", sagte Berlemann im Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Berlemann (60) sieht in den Olympischen Spielen "ein emotionales Element, das Identität stiftet und die Werte des Sports in alle Zweige der Gesellschaft überträgt". Eine erfolgreiche Bewerbung wäre "eine neue Welt", sagte Berlemann: "Der Sport würde in allen Bereichen, ob Wirtschaft oder Politik, in den Fokus rücken. Dann würde einiges möglich werden."
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat sich eine Bewerbung für die Sommerspiele 2036/2040 oder die Winterspiele 2038/2042 zum Ziel gesetzt und lotet derzeit dafür die Unterstützung der Bevölkerung aus. Zum bislang letzten Mal fanden Olympische Spiele 1972 in München statt. Seitdem sind sieben Anläufe gescheitert.
Dagmar Freitag, langjährige Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, sagte zuletzt der ARD-Sportschau: "Meine Vermutung ist, dass die Menschen in diesem Land im Moment völlig andere Sorgen diskutieren als die Frage: Wollen wir uns für das nächste Jahrzehnt um Olympische und Paralympische Spiele bewerben?" Ohnehin glaubt Freitag (SPD) nicht an große Chancen im internationalen Vergleich.