Sprinterin Lückenkemper im Halbfinale

Am Samstag geht es nun um ihren großen Traum.
Sprinterin Gina Lückenkemper hat bei den Olympischen Sommerspielen nach einem ordentlichen Auftritt den Einzug ins Halbfinale geschafft. Die frühere Europameisterin lief am Freitag im Stade de France 11,08 Sekunden im Vorlauf und kämpft nun am Samstag (19.50 Uhr/ZDF und Eurosport) um ihren großen Traum vom olympischen Finale. Rebekka Haase (Wetzlar/11,28) hingegen schied aus.
"Soll erfüllt", sagte Lückenkemper: "Im Halbfinale muss ich noch einmal eine Schippe drauflegen, aber es ist definitiv möglich." Die 27-Jährige zeigte sich tief beeindruckt von der Atmosphäre im Stade de France: "Es war echt der totale Wahnsinn. Ich habe noch nie so eine extreme Atmosphäre in einem Leichtathletik-Stadion erlebt." Sie habe "sich gefühlt wie bei einem Fußball-Derby".
Zwölf Teilnehmerinnen waren in den Vorläufen schneller als Lückenkemper, die mit einer Saisonbestleistung von 11,04 Sekunden als Nummer 41 der Welt nach Paris gereist war. Bisher hat die Athletin vom SCC Berlin kein Finale bei Olympia oder einer WM erreichen können. Die Bestzeit der deutschen Meisterin, die in der Vorbereitung auf die Sommerspiele von einer Corona-Infektion ausgebremst wurde, steht bei 10,95 Sekunden, gelaufen bei der WM 2017 in London.
Als bisher letzte deutsche Athletin hatte es Heike Drechsler 1988 in ein Olympia-Finale über die 100 m geschafft: Die Weitsprung-Legende gewann damals Bronze für die DDR.