Taiwan stimmt über NOK-Bezeichnung ab - Sportler bangen um Olympia

Taiwan stimmt über NOK-Bezeichnung ab - Sportler bangen um Olympia
Taipeh (SID) - Taiwans Spitzensportler bangen um ihre olympische Zukunft. Am Samstag findet auf der Insel östlich des chinesischen Festlandes eine Abstimmung der Bevölkerung darüber statt, ob die Athleten des Landes weiter unter der Bezeichnung Chinese Taipeh oder künftig unter dem Namen Taiwan antreten sollen.
Das Votum wird vom großen Nachbarn China mit Argusaugen beobachtet, schließlich beansprucht das Reich der Mitte die Souveränität über die selbstbestimmte und demokratisch geführte Insel. Die Chinesen wachen sehr genau darüber, unter welchem Namen, mit welchen Emblemen und Flaggen die taiwanesischen Sportler an den Start gehen.
Diese treten seit 1984 bei Olympischen Spielen unter dem Namen Chinese Taipeh an. Dessen Nationales Olympisches Komitee CTOC hatte das Internationale Olympische Komitee 1979 anerkannt. Das IOC pocht nicht zuletzt auch auf Druck Chinas darauf, dass Taiwan weiter als Chinese Taipeh antritt und drohte in einem Brief in der vergangenen Woche an das CTOC bereits mit einem Ausschluss von den Sommerspielen 2020 in Tokio, sollte der Name Chinese Taipeh geändert werden.
Genau davor haben die Athleten Angst. Deshalb versammelten sich am Mittwoch rund 100 Sportler und Trainer vor dem Sitz des CTOC und hielten Plakate hoch mit der Aufschrift: "Ich will zu den Olympischen Spielen", "Unterstützt Chinese Taipeh" und "Die Politik soll nicht in den Sport eingreifen." Die zweimalige Gewichtheber-Olympiasiegerin Hsu Shu Ching erklärte: "Ich hoffe, jeder wird in dem Referendum mit Nein abstimmen, um die Athleten zu unterstützen und ihr Startrecht zu bewahren."
Das Sportministerium Taiwans versucht derweil, die Wogen zu glätten und kündigte an: "Die beharrliche Position der Regierung ist, das Recht der Athleten zu schützen, für unser Land anzutreten zu können, die Mitgliedschaft des CTOC zu sichern und die Regeln des IOC zu wahren."