Ullrich gegen diplomatischen Boykott der Winterspiele

Ullrich gegen diplomatischen Boykott der Winterspiele
Frank Ullrich spricht sich gegen einen diplomatischen Boykott der Bundesregierung bei den Olympischen Winterspielen in Peking aus.
Köln (SID) - Frank Ullrich, neuer Vorsitzender des Sportausschusses im Bundestag, spricht sich gegen einen diplomatischen Boykott der Bundesregierung bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) aus. "Wir sollten dorthin fahren, Flagge zeigen und unseren Sportlern den Rücken stärken, damit wir sie ein bisschen entlasten", sagte der frühere Biathlet und heutige SPD-Politiker im inforadio des RBB.
"Der Politiker muss da sein und versuchen, die Dinge anzusprechen und klar zu sagen, was wir wollen", ergänzte Ullrich und sprach sich für eine deutsche Olympia-Bewerbung aus. "Wenn wir es besser machen wollen, dann sollten wir die Spiele nach Deutschland holen. Wir könnten in Deutschland hervorragende, nachhaltige Spiele ausrichten", sagte der Goldmedaillengewinner von Lake Placid 1980, der als Sportler und Trainer an elf Winterspielen teilgenommen hat.
Die US-Regierung boykottiert die Spiele wegen der Menschenrechtsverletzungen, unter anderem an den Uiguren in der Region Xinjiang, die sie als "Genozid" bezeichnet. Verbündete wie Großbritannien, Australien und Kanada schlossen sich dem Boykott an. Die Bundesregierung hat sich noch nicht offiziell entschieden und sucht nach einer europäischen Lösung.