Vor Exekutive-Sitzung: IOC gewinnt Machtkampf gegen AIBA

Telefonkonferenz am Dienstag: IOC bittet Fachverbände zum Gespräch
Lausanne (SID) - Gafur Rachimow hat im Vorfeld seinen Rücktritt als Präsident des Amateurbox-Weltverbandes AIBA angekündigt und damit den Weg für eine Annäherung zwischen IOC und AIBA frei gemacht.
Am Mittwoch will sich der Ringeorden unter der Leitung von Präsident Thomas Bach mit dem Thema Boxen befassen. Das IOC dürfte die Sanktionen gegen den Verband lockern und die auf Eis gelegten Vorbereitungen auf das olympische Boxturnier wieder freigeben. Die Zeit drängt, schließlich sind es nur noch knapp 500 Tage bis zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio.
Trotz der Warnungen des IOC hatte sich Rachimow im November 2018 zum AIBA-Präsidenten wählen lassen. Der usbekische Geschäftsmann wird von US-Behörden als einer der führenden Kriminellen des Landes eingestuft. Rachimow wehrte sich bislang gegen alle Anschuldigungen und verwies auf eine angeblich positive Entwicklung, die die AIBA unter seiner Leitung auf den Feldern Good Governance, Finanzen und Ethik erreicht habe.
Bereits unter Rachimows Vorgänger Wu Ching-Kuo war das olympische Boxen in die Kritik gerückt. Der Taiwanese Wu soll Verbindlichkeiten in Millionenhöhe angehäuft haben. Zudem hatten Ringrichter-Entscheidungen bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 für Aufsehen gesorgt. Im Nachgang suspendierte die AIBA alle 36 Offiziellen, die in Rio eingesetzt worden waren, für die Zeit der Untersuchungen.